Heute startet die diesjährige Zuckerrübenkampagne von Pfeifer & Langen im Werk Lage (Ostwestfalen-Lippe). In Könnern (Sachsen-Anhalt) beginnt die Rübenverarbeitung am 18. September, in der Woche darauf, am 25. September, laufen die Werke in Jülich (Rheinland) und Appeldorn (Rheinland) an. Am 04. Oktober geht die Kampagne schließlich auch in Euskirchen (Rheinland) los. In den kommenden Monaten dreht sich bei dem europäischen Zuckerhersteller wieder alles um die Herstellung von Zucker aus der heimischen Rübe. Aufgrund der begrenzten Lagerfähigkeit von Zuckerrüben wird die Produktion in den Werken während der Kampagne rund um die Uhr laufen. Das Unternehmen hat umfassende Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung ergriffen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Niederschlag und Sonne: Durchschnittsernte erwartet

Insgesamt erwartet das Unternehmen eine durchschnittliche Zuckerrübenernte an seinen fünf deutschen Produktionsstandorten. Das Frühjahr war geprägt von viel Feuchtigkeit und kühlen Temperaturen, so dass die Rüben später als üblich auf den Feldern ausgesät wurden. Die Zuckerrüben konnten die Verspätung teilweise aufholen und die Niederschläge der letzten Wochen nutzen, um zusätzlichen Rübenertragszuwachs zu erzielen. Spitzenerträge sind jedoch in diesem Jahr nicht realistisch. Der Zuckergehalt liegt aktuell niedriger als im fünfjährigen Durchschnitt, was auf den Mangel an Sonnenschein zurückzuführen ist. Ein sonniger Herbst könnte noch zu einer Verbesserung der Zuckergehalte führen.

Sicherung der Kampagne hat höchste Priorität

Die Absicherung der kontinuierlichen Energieversorgung der Werke ist von entscheidender Bedeutung für den Zuckerhersteller, damit die Lebensmittelversorgung gewährleistet werden kann. Denn Rüben sind nicht lange lagerfähig und müssen während der Kampagne zügig verarbeitet werden. Da der Energiemarkt großen Schwankungen und Ausfallrisiken unterliegt, hat Pfeifer & Langen an jedem Standort eine bivalente Energieversorgung eingerichtet. Mit dem Brennstoffmix soll das Risiko einer Abhängigkeit von Gas gemindert werden. Zudem werden geplante Maßnahmen der Energietransformation vorgezogen, um so schnell wie möglich eine weitgehende energetische Unabhängigkeit zu erreichen.

Energietransformation bleibt die wichtigste Aufgabe

Pfeifer & Langen investiert viel in die Energietransformation und arbeitet konsequent an seinen ambitionierten Zielen. Dafür verfolgt das Unternehmen die Strategie, den eigenen Energiebedarf und die erzeugten Emissionen aus dem Verbrauch von Brennstoffen nachhaltig zu reduzieren. Hierbei setzt der Zuckerhersteller auf erneuerbare Energieträger und modernste Technik. Im Jahr 2023 werden über alle deutschen Werke hinweg die CO2-Emissionen um 150.000 Tonnen reduziert. Bis 2025 soll eine Halbierung der CO2-Emissionen der Werke gegenüber 2019 erzielt werden. Bis spätestens 2040 strebt das Unternehmen die klimaneutrale Zuckerproduktion in allen Werken Europas an. Verschiedene Maßnahmen tragen zum Erreichen dieser Ziele bei. Bereits 2021 ist die Zuckerfabrik Jülich aus der Kohleverbrennung ausgestiegen, was den dortigen CO2-Ausschuss halbiert hat. Der Standort Könnern wurde komplett auf Biomasse umgestellt. Auch im Werk Euskirchen kommt seit diesem Jahr, wenn auch nicht ausschließlich, Biomasse zum Einsatz. Ab der Kampagne 2024/25 wird das Unternehmen keine Kohle mehr verfeuern. Zudem ist die Errichtung mehrerer Biogas-Anlagen geplant, in denen aus Rübenschnitzeln, einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung, Bio-Methan hergestellt werden soll. Die in den extrahierten Schnitzeln steckende Energie wird zukünftig ausreichen, um die Zuckerfabriken energetisch autark zu betreiben. Ergänzend plant das Unternehmen in Zukunft eine Kombination von Wind- und Solarenergie zu nutzen.

Vertrauen der Landwirtschaft in die Zuckerrübe

Pfeifer & Langen setzt sein umfassendes Know-how und Innovationspotenzial ein, um den nachhaltigen Rübenanbau zu fördern. Damit trägt das Unternehmen maßgeblich zur Versorgung von Menschen und der Lebensmittelindustrie mit regionalem Rübenzucker bei. Seit Generationen pflegt das Familienunternehmen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft. Gemeinsam werden Lösungen erarbeitet, um agrar- und umweltpolitische Anforderungen zu bewältigen und den regionalen Rübenanbau abzusichern. Besonders die verschärften Vorschriften bei Pflanzenschutz und Düngung stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Hierbei engagiert sich Pfeifer & Langen aktiv bei der Entwicklung innovativer Lösungen, wie sensorgesteuerten Feldmaschinen und vollautomatischen Hackrobotern. Die Landwirtschaft nimmt die Herausforderungen an, benötigt allerdings Zeit und zusätzliche Anreize zur Umsetzung der zahlreichen Vorschriften. Die aktuelle Marktsituation gibt der Landwirtschaft jedoch Anlass zur Zuversicht.

Quelle: Pfeifer & Langen

Bildquelle: Pfeifer & Langen


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