Schon im dritten Jahr bietet die Saaten-Union interessierten Landwirten an, Proben von verdächtigen Schlägen für das kostenfreie Virusmonitoring einzusenden. Dieses Monitoring zielt auf das Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV) ab. Bei stärkerem Befall können sie zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen. Während BYDV von Blattläusen übertragen wird, fungieren im Fall von WDV Zikaden als Vektoren. Beide Verzwergungsviren können nicht nur in Gerste und Weizen, sondern auch in anderen Getreidearten auftreten.

Bisherige Monitoring-Ergebnisse

Die Ergebnisse der rund 200 eingesandten Proben aus den Vorjahren zeigen, dass das von Blattläusen übertragene BYDV in etwas mehr als zwei Dritteln der Proben nachweisbar war. Regionen mit den meisten eingesendeten positiven Proben lagen 2020 und 2021 mit Niedersachsen, dem nördlichen NRW sowie Mitteldeutschland eher in den nördlichen Teilen Deutschlands. Das WDV trat demgegenüber in beiden Jahren seltener auf; 2020 stammten WDV-positive Proben vermehrt aus Brandenburg, während in 2021 keine Region besonders betroffen war. Es steht bislang noch keine WDV-resistente Sorte zur Verfügung.

Frühzeitige Kontrolle sinnvoll

Im Fall von BYDV bietet die Sortenwahl einen wichtigen Ansatz, denn in Deutschland sind vermehrt resistente Sorten wie die aktuelle Neuzüchtung Amaranta verfügbar. Bei einem im Frühjahr stark befallenen Bestand einer nicht resistenten Sorte hilft allerdings häufig nur noch ein Umbruch, da die Ertragseinbußen sonst die wirtschaftlich tolerierbare Grenze übersteigen. Aus diesem Grund sollten Frühsaaten vermieden und die Bestände im Herbst regelmäßig kontrolliert werden. Bei Überschreiten der als kritisch anzusehenden Schadschwelle für Blattläuse empfiehlt sich der Einsatz eines Insektizids.

Teilnahme am Virusmonitoring

In der Praxis sollte in den Wintergerstenfeldern Ausschau nach dem nesterartigen Auftreten verzwergter, gedrungener Pflanzen mit gelblich verfärbten Blättern gehalten werden.

„Interessierte Landwirte können sich telefonisch unter +49 511 7266 286 oder unter der E-Mail-Adresse monitoring@saaten-union.de mit Name und Anschrift melden. Sie erhalten dann einen an das Labor adressierten und vorfrankierten Umschlag mit einem Beutel für Pflanzenproben, Infos zur Probennahme und Probenbegleitschein. Sobald die Rückmeldung aus dem Labor vorliegt, werden die Einsender über den Befallstyp in ihrem Bestand informiert.

Bei ausreichender Stichprobenanzahl werden die Ergebnisse anonymisiert auf der Internetseite der Saaten-Union veröffentlicht“, erläutert Jan Röttjer, Produktmanager Getreide international bei der Saaten-Union, die einfache Teilnahme.

Weitere Informationen zu dem Virusmonitoring 2022 findet ihr unter https://www.saaten-union.de/thema/11056_SAATEN_UNION_Virus_Monitoring_2022.

Quelle: Saaten Union

Bildquelle: Saaten-Union


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