Zum gestrigen veröffentlichten Start des Bayerischen Tierwohlprogramms BayProTier betont BBV-Generalsekretär Wimmer: „BayProTier ist ein wichtiges Zeichen an die bayerischen Bauernfamilien, dass Weiterentwicklung zu mehr Tierwohl einen Kostenausgleich braucht und die Bayerische Staatsregierung hier auch bereit ist, einen Beitrag zu leisten und die Betriebe finanziell zu unterstützen.

In der aktuell dramatischen Lage der Schweinehalter erst einmal mit den Maßnahmen für Schweine zu starten, ist ebenfalls sinnvoll, auch wenn zu sehen ist, dass unsere Schweinehalter momentan finanziell kaum in der Lage sind, Investitionen in mehr Tierwohl zu stemmen. Zudem sind die Anforderungen in BayProTier bereits in der ersten Stufe (Komfortstufe) sehr hoch, während gleichzeitig aber keine langfristig verbindliche Programmlaufzeit gegeben ist. Aber es kann eine Hilfe sein für die Betriebe, die bereits in mehr Tierwohl investiert haben.“

„BayProTier kann das Gesamtkonzept der Borchert-Kommission zur Weiterentwicklung der Tierhaltung nicht ersetzen. Wir setzen uns daher weiter mit aller Kraft dafür ein, dass die Bundesregierung aufbauend auf den Borchert-Vorschlägen ein Gesamtkonzept vorlegt und damit unseren Tierhaltern Verlässlichkeit und Perspektive gibt“, macht Wimmer deutlich. Neben einer gesicherten langfristigen Finanzierung gehörten dazu auch eine umfassende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung sowie ein Genehmigungsrecht, das Ställe mit mehr Tierwohl ermöglicht, statt sie zu verhindern. Hier sei es sehr enttäuschend, dass aktuell im Bundesrat der Entwurf aus Nordrhein-Westfalen zu Änderungen im Baurecht (Artikelgesetz) auf Eis gelegt wurde.

Im Zusammenhang mit der dramatischen wirtschaftlichen Situation der Schweine haltenden Betriebe und dem schlechten Schweinemarkt appelliert Wimmer noch einmal mit Nachdruck an alle politisch Verantwortlichen, endlich schnell und verlässlich die Auszahlung der Corona-Überbrückungshilfen für die Schweinehalter sicherzustellen.

Quelle: BBV

Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv


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