Knusprige Brötchen, cremige Mehlschwitze und herzhafte Nudeln bestehen genauso aus Mehl wie die traditionelle Schwarzwälder Kirschtorte oder süße Dampfnudeln. Kaum ein anderes Lebensmittel ermöglicht eine so große Vielfalt wie das Mehl, schreibt der Landvolk-Pressedienst anlässlich des Tags des Mehls am 20. März. Grundlage dieser Einsatzmöglichkeiten sind die unterschiedlichen Eigenschaften von Weizen, Roggen und Dinkel. „Getreide ist mit seinen vielfältigen Inhaltsstoffen ein echter Schatz in unserer Ernährung und punktet als ‚weißes Gold‘ mit seiner Regionalität und Nachhaltigkeit“, sagt Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr.

Damit aus den Körnern, die die Landwirte im Sommer ernten, fluffige Brote und leckere Kuchen werden, deren Teig vor dem Backen schön aufgegangen ist, muss der Rohproteinanteil des Weizens mindestens 12 Prozent erreichen. „Bleibt der Eiweißgehalt darunter, eignet sich das Mehl nur noch für wenige Backwaren, wie zum Beispiel Kekse“, verdeutlicht Löhr. Gleich zu Vegetationsbeginn düngen die Landwirte daher ihre Pflanzen, um die Winterfeuchtigkeit auszunutzen und den Pflanzen bei steigenden Temperaturen einen guten Start in die Wachstumsphase zu ermöglichen. Je nach Standort folgt gegen Ende des Längenwachstums eine weitere Düngung, die die Qualität der Körner entscheidend beeinflusst. „Insgesamt hat es sich bewährt, die Stickstoff-Düngung in drei Gaben aufzuteilen und die Pflanzen damit individuell je nach Wachstum und Witterung zu versorgen“, berichtet Löhr.

Im Jahr 2020/21 lag der Verbrauch von Brotgetreide in Deutschland laut Statista bei durchschnittlich rund 76,9 Kilogramm pro Kopf. Die deutschen Mühlen vermahlten nach Angaben des Verbands der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) im Wirtschaftsjahr 21/22 rund 8,55 Millionen Tonnen (t) Brotgetreide (Weizen und Roggen) zu 6,8 Mio. t Mehl. Mengenmäßig hat mit 4 Mio. Tonnen das Weizenmehl Type 550 – das typische Bäckermehl für helle Brotsorten – die größte Bedeutung, gefolgt von Weizenmehl Type 405, dem typischen Haushalts- und Konditorenmehl mit 844.000 t. Dabei bezeichnet die Mehltype die Menge an Mineralstoffen, die nach der Verbrennung von 100 Gramm (g) Mehl bei 900 Grad Celsius übrigbleibt. Das bedeutet, je höher die Typenzahl ist, desto mehr mineralstoffhaltiger Schalenanteil ist im Mehl enthalten und desto dunkler wird das Brot.

Über die positiven Nährwertprofile mit B-Vitaminen, Mineralstoffen und hochwertigen pflanzlichen Fetten hinaus enthalten besonders Vollkornprodukte je nach Getreide zwischen 8 g und 14 g Ballaststoffe. Selbst helle Typenmehle gelten mit 3 g Ballaststoffen je 100 g Mehl als „Ballaststoffquelle“. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag, um die empfohlene Aufnahmemenge von 30 g Ballaststoffen am Tag zu erreichen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Bildquelle: Landvolk Niedersachsen