Feuchte Moorböden speichern Kohlenstoff und reduzieren dadurch klimaschädliches Kohlendioxid in der Atmosphäre. Wie können wir künftig eine angepasste Landwirtschaft auf Moorböden ermöglichen und damit Landnutzung und Klimaschutz in Einklang bringen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein umfangreiches Forschungsvorhaben, das Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber jetzt in Auftrag gegeben hat.
Für insgesamt 5,4 Millionen Euro aus Mitteln der Bayerischen Klimaoffensive sollen in den nächsten vier Jahren moorbodenverträgliche und klimaschonende Landnutzungsformen erforscht und entwickelt werden. „Unser Ziel ist es, dass wir künftig Landwirtschaft und Klimaschutz noch besser zusammenbringen. Deshalb müssen wir viel mehr darüber wissen, wie man eine auf Moorböden angepasste Landnutzung betreiben kann. Denn intakte Moorböden sind ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz“, sagte die Ministerin in München.
Im 19. Jahrhundert wurden Moore im großen Stil trockengelegt, besiedelt und die Böden landwirtschaftlich genutzt, um die Bevölkerung zu ernähren. Trockengelegte Moorböden setzen allerdings erheblich Kohlendioxid frei. Diese klimaschädliche Emission verringert sich bei einem höheren Grundwasserstand sofort. Allerdings hat eine Anhebung des Grundwassers erhebliche Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Fläche und ihre Umgebung. Verfahren zur landwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden mit erhöhten Wasserständen sind derzeit weder praxisreif noch wirtschaftlich. „Wir brauchen praxistaugliche und langfristige Alternativen. Mein Ziel ist es, dass unseren Landwirten mit Moor- und Klimaschutz zukünftig eine zusätzliche Wertschöpfungskette eröffnet wird“, so die Ministerin.
Im Zuge des Forschungsvorhabens wird die staatliche Versuchsstation Karolinenfeld bei Rosenheim zu einem Versuchsbetrieb für klimaverträglichere Bewirtschaftungsmöglichkeiten auf Moorböden umgebaut. Dazu wird auf den Flächen der Grundwasserstand angehoben. Federführend ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Kooperation mit den Bayerischen Staatsgütern, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos und C.A.R.M.E.N. e.V. Landwirtschaftliche Betriebe aus verschiedenen Teilen Bayerns werden in das Forschungsprojekt als Praxispartner integriert.
Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.lfl.bayern.de/iab.
Bildquelle: Bastian Zwack / LfL
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