Mit der Freischaltung am 29.07.2021 einer staatlichen Plattform für Agrardaten geht die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, beim intelligenten Umgang mit der wachsenden Datenmenge in der Landwirtschaft voran. Auf der Plattform können Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmen, Start-Ups und die Forschung für sie relevante Daten abrufen. Erstmals sind die verfügbaren Agrardaten damit an einer Stelle zentral gebündelt.

Auf www.landwirtschaftsdaten.de sind alle öffentlich verfügbaren Daten des Bundes aus den Themenbereichen Pflanzenbau, Tierhaltung, Fischerei und Forstwirtschaft sowie Umwelt-, Geo- und statistische Daten zu finden. Zum Beispiel die neusten Daten aus der Bodenzustandserhebung des Thünen-Instituts oder die Online-Datenbank für Pflanzenschutzmittel des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. So können zum Beispiel intelligente Spritzdüsen, die per Satellit gesteuert werden, automatisch die Dosis des Pflanzenschutzmittels anpassen.

Bundesministerin Julia Klöckner: „Agrardaten sind das Betriebsmittel der Zukunft. Mit der Vernetzung relevanter Daten auf unserer neuen Plattform wollen wir die Forschung und Entwicklung von intelligenten Maschinen und Anwendungen weiter voranbringen. Sie helfen, nachhaltiger, tiergerechter, transparenter und effizienter zu handeln. Unser Ziel sind Innovationen, um die Landwirtschaft weiter zu modernisieren, zu digitalisieren und so die Landwirte im Transformationsprozess zu unterstützen.“

In einem ersten Schritt werden vor allem Datensätze der nachgeordneten Forschungseinrichtungen und Behörden des Bundeslandwirtschaftsministeriums übersichtlich bereitgestellt. Weitere Daten – wie Geodaten oder Wetterdaten – werden nach und nach ergänzt.

Hintergrund:

Das Datenportal für die Landwirtschaft ist ein erstes Ergebnis einer Empfehlung der vom Bundesministerium in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie zu staatlichen Datenplattformen für die Landwirtschaft.

Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern wurde im August 2019 mit der Durchführung der Machbarkeitsstudie beauftragt. Zusammen mit den Projektpartnern, dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL), der TU Dresden (Agrarsystemtechnik), der Europa-Universität Viadrina (Öffentliches Recht) und der Kanzlei Legerlotz Laschet und Partner Rechtsanwälte, wurden dabei unter anderem 104 Interviews mit Vertretern unterschiedlicher landwirtschaftlicher Stakeholdergruppen (z. B. landwirtschaftliche Betriebe unterschiedlicher Größe, der Landtechnikindustrie, zuständige Behörden) sowie eine Onlineumfrage durchgeführt. Zudem wurden fast 60 landwirtschaftliche Projekte und Initiativen analysiert. Wichtigste Ergebnisse waren:

  • Landwirtinnen und Landwirte wollen weniger Bürokratie.
  • Sie wollen die Hoheit über ihre eigenen Daten behalten.
  • Sie wollen staatliche Informationen besser und einfacher finden.
  • Landwirte und Unternehmen im Agrarsektor brauchen offene, maschinenlesbare Schnittstellen für den Datenaustausch.
  • Behörden wiederum wünschen eine stärkere Vernetzung zwischen staatlichen Stellen.

Quelle: BMEL

Bildquelle: Screenshot BMEL


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