Die Ideen und Gedanken für autonome Fahrzeuge liegen aber schon deutlich weiter in der Firmengeschichte zurück. Bereits Anfang der 2000er Jahre gab es erste lose Konzepte und Visionen dazu. Allerdings war zu dieser Zeit weder die Technik noch die Software verfügbar, um solche Entwicklungsschritte zu gehen.

Mit dem in Tschechien gelegenen Versuchsbetrieb AgroVation begann bei HORSCH die Entwicklung eines ControlledTrafficFarming-Betriebes kurz CTF. Was ursprünglich als reines ackerbauliches Thema gesehen wurde, um durch Spurreduktion Bodenstruktur und damit auch Ertragsfähigkeit zu verbessen, wurde schnell als Einstieg in die digitale Fahrspurplanung und für die Optimierung von Abläufen auf den Flächen genutzt.

Der technische Fortschritt und die Erfahrungen aus der Flächen- und Fahrspurplanung erlaubten bereits im 2ten Halbjahr 2022, Sojabohnen und Mais mit dem HORSCH Gantry in Brasilien zu säen.

Der HORSCH RO G 500 ist eine selbstfahrende Sämaschine mit der Möglichkeit, vorab am Computer digital geplante Fahrspuren auf der Fläche autonom abzufahren. Die jetzt der Offentlichkeit vorgestellte Maschine erlaubt es HORSCH, deutliche Schritte in Richtung Vollautomatisierung und Autonomie auf dem Feld zu machen.

Technisch gesehen ist der HORSCH RO G 500 ein mittiger Triebkopf, der über den Säelementen sitzt.

Die Antriebseinheit steht vorne auf einer 11 Meter breiten Spur und hinten auf einer 4 Meter Spur.

Durch diesen Aufbau – ergänzt durch großdimensionierte Antriebsräder – werden die Spuren jeweils nur einfach überrollt, um die Bodenstruktur vor allem auf feuchten Böden zu schonen. Gleichzeitig sind zentrale Saatgutbehälter mit einem Gesamtvolumen von 12.000 Liter möglich. Gerade bei der Aussaat von Sojabohnen sind große Behältervolumen sinnvoll, um die Flächenleistung zu erhöhen bzw. die Standzeiten zur Befüllung zu reduzieren.

Unter dem Triebkopf sind auf 24 Meter Arbeitsbreite Einzelkornkörper aus der bekannten HORSCH

Maestro Baureihe montiert. Die schweren Doppelscheibenschare mit seitlicher Tiefenführung sorgen für präzise Saatgutablage und die konstante Einhaltung der Saattiefe. Das Maschinendesign des HORSCH Gantry zeigt hier seine Stärken. Das notwendige Gewicht für die Erzeugung des Schardrucks und damit zur präzisen Aussaat kann sehr effizient von der Antriebseinheit mit Saatguttanks auf die Scharschiene übertragen und über die ganze Arbeitsbreite verteilt werden. Die großzügige Rahmenhöhe sorgt dafür, dass der Scharbalken Bodenunebenheiten und Terrassen sicher folgen kann.

Das Maschinenkonzept des HORSCH RO G 500 ist so ausgelegt, dass Arbeitsbreiten bis 36 Meter vorstellbar sind. Ebenso ist ein Wechsel der Schare auf Einscheiben- oder Doppelscheibenschare für die Getreide- und Zwischenfruchtaussaat jederzeit möglich.

Firmengründer Michael Horsch beschreibt seine Überlegungen zum Maschinenkonzept: „Brasilien ist für uns hochinteressant, um mit dem Gantry zu starten. Zum einen sind große Arbeitsbreiten immer mehr gefragt und zum anderen macht bei zwei Ernten bzw. zwei Aussaaten pro Jahr eine reine selbstfahrende Sämaschine absolut Sinn“ •

Das Entwicklungsprojekt Gantry wird im Hause HORSCH mit hoher Priorität weiterverfolgt. Zu den großen Themen gehören neben GPS-Technik und Verfeinerung der Spurplanung für möglichst

Quelle: Horsch

Bildquelle: Horsch


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