Die diesjährige Zuckerrübenernte neigt sich langsam dem Ende zu: In großen Mieten lagert die süße Feldfrucht derzeit am Rand der Rübenfelder und wartet darauf, in die jeweilige Zuckerfabrik transportiert zu werden.

„Die Sommertrockenheit hat vielen Rübenbeständen zu schaffen gemacht“, sagt Eckhard Hinrichs, Vorsitzender des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) im Gespräch mit dem Landvolk Pressedienst. „Durch die Niederschläge zu Beginn der Ernte im September konnte die Rübe allerdings in den vergangenen Wochen in einigen Regionen noch an Ertrag zulegen.“

Der Durchschnitt der zurückliegenden fünf Jahre von 13,8 Tonnen Zucker je Hektar wird allerdings nicht erreicht werden. Außerdem sind die Ertragsunterschiede zwischen den Anbauregionen sehr groß – und für nicht wenige Bauern auch enttäuschend. Trotzdem ist die Rübe für viele Höfe in Niedersachsen eine wichtige Feldfrucht, da sie getreidelastige Fruchtfolgen auflockert. Für Norddeutschland rechnet DNZ-Vorsitzender Hinrichs derzeit mit einem durchschnittlichen Zuckerertrag von knapp 13 Tonnen je Hektar.

Zeitgleich zur Ernte findet auch die Verarbeitung der Zuckerrüben statt. Insgesamt schätzt die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) den Rübenertrag in Deutschland auf rund 69 Tonnen je Hektar bei einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 18,1 Prozent. Die Preise für Zucker sind im EU-Binnenmarkt und auf dem Weltmarkt nach oben geklettert. Damit werden auch die Landwirte in Niedersachsen höhere Rübenpreise als im vergangenen Jahr erzielen. Dies ist dringend notwendig, denn auch die Betriebsmittelkosten im Zuckerrübenanbau für Treibstoffe, Düngemittel und Dienstleistungen sind aufgrund der Corona-Krise und des Krieges in der Ukraine deutlich angestiegen. Doch zunächst muss die Ernte eingefahren, die Rüben verarbeitet und der Zucker verkauft werden. In den vier niedersächsischen Zuckerfabriken wird die Verarbeitungskampagne voraussichtlich erst Mitte Januar beendet sein. 

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Bildquelle: Landvolk Niedersachsen