„Noch können wir die Ambrosia-Ausbreitung stoppen“, sagt Dr. Stefan Nawrath, Biologe und Ambrosia-Forscher der Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie optimistisch. Die Allergiepflanze Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) werde jedoch bereits seit einigen Jahren leider auch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm immer häufiger nachgewiesen.
 
Die Blüte hat in den vergangenen Tagen begonnen. Bei Allergikern können die Pollen Asthma, tränende Augen und Hautrötungen hervorrufen. Bereits ab ein bis drei Pollen pro Kubikmeter Luft reagieren stark empfindliche Personen allergisch.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass bereits sensibilisierte Personen im Landkreis Pfaffenhofen auf Ambrosia reagieren, ist angesichts der großen Bestände hoch!,“ warnt Nawrath. 

Beifuß-Ambrosie (li.) und Gemeiner Beifuß können leicht verwechselt werden – Allergieschutz mit FFP2-Maske und Handschuhen. Foto: Dr. Helmut Simek

Nawrath ist im Auftrag des Bayerischen Gesundheitsministerium jedes Jahr in ganz Bayern unterwegs, um die Ambrosia-Standorte möglichst umfassend zu dokumentieren. Auch dieses Jahr hielt er sich kürzlich wieder einige Tage im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm auf, um die Verbreitung der gesundheitsgefährdenden Pflanze festzustellen. 
 
Unterstützung bekommt der Biologe hier in der Region von einer Handvoll Interessierter. Darunter ist der Ilmmünsterer Dr. rer. nat. Helmut Simek:

„Dr. Nawrath traf ich vor fünf Jahren zufällig im Wald meines Heimatortes. Dort besuchte er einen Platz, an dem mehr als hundert Exemplare der hoch allergenen Pflanze unscheinbar am Waldweg wuchsen. Seitdem beseitige ich dort selbst jede neue Ambrosia und melde es Dr. Nawrath und der Unteren Naturschutzbehörde am hiesigen Landratsamt.“

Wie die Ambrosia dort in den Wald gekommen war, sei unklar, möglicherweise durch kontaminiertes Vogelfutter von einer Wildvogelfütterung. 

Junge Ambrosia-Pflanze. Foto: PBL Dr. Alberternst

Ambrosia-Samen sind im Erdreich jahrzehntelang keimfähig.

„Man braucht Ausdauer bei der Eindämmung dieser Gesundheitsgefahr, spätestens jetzt, im August, ist rasches Handeln angesagt“, sagt Simek.

Zu finden seien Ambrosia-Pflanzen oftmals auch entlang von Straßenrändern, wie beispielsweise an der B300 zwischen Reichertshofen und Hohenwart. Verwechselt werden könne die Beifuß-Ambrosie nur mit dem ähnlich aussehenden, jedoch harmlosen Gemeinen Beifuß (Artemisia vulgaris); dessen Blätter etwa seien auf der Unterseite silbrig-grau statt grün.

Blühende Ambrosia im Landkreis Pfaffenhofen. Foto: Dr. Helmut Simek

Ein aktuelles Youtube-Video von Dr. Helmut Simek über Ambrosia im Landkreis Pfaffenhofen, Gesundheitsgefahren, Verwechslungsmöglichkeiten und notwendige Vorsichtsmaßnahmen bei der Beseitigung ist unter der Internetadresse https://youtu.be/hfjGV0zANYI zu finden.

Weitere Informationen liefert das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) unter der Internetadresse:
https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/umwelteinwirkungen/ambrosiabekaempfung/
Die Projektgruppe PBL und Dr. Stefan Nawrath erreicht man über die Website:
http://www.ambrosiainfo.de/index.html

Quelle: Dr. Helmut Simek

Bildquellen: Dr. Helmut Simek / PBL Dr. Alberternst


Entdecke mehr von Moderner Landwirt

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.