Im Juni diesen Jahres war es soweit: Rechtzeitig zur Ernte der Wintergerste wurde der neue Parzellenmähdrescher ausgeliefert. Anfang 2021 war die Entscheidung gefallen, dass die BaySG einen Parzellenmähdrescher beschaffen, der gemeinsam von BaySG und LfL am Standort Freising eingesetzt wird. Unter der Leitung von Herrn Lutz, Technikkoordinator bei den Bayerischen Staatsgütern, fanden zahlreiche Abstimmungsgespräche mit den Mitarbeitern der LfL statt, um die Anforderungen an den neuen Mähdrescher festzulegen.

Im Juni 2021 stand das endgültige Leistungsverzeichnis fest, das Vergabeverfahren wurde von der Zentralen Vergabestelle der Füak abgewickelt. Das Rennen um die Ausschreibung hat ein Fabrikat der Firma Zürn Harvesting GmbH gewonnen, der Zürn 150.

Wichtige Anforderungen, die die Maschine erfüllen muss, sind die vermischungsfreie Beerntung von Sortenversuchen, der universelle Einsatz in Getreide, Leguminosen und Raps und selbstverständlich die genaue Bestimmung der Parzellengewichte.

Bei der Beprobung, die staub- und lärmgeschützt in der Kabine erfolgt, ist sichergestellt, dass eine repräsentative Probe über die ganze Parzelle entnommen wird. Weitere Anforderungen waren robuste Verarbeitung, genügend Leistung, problemlose und kostengünstige Ersatzteillieferung und die einfache Wartung. Zur Entlastung des Bedienpersonals ist der Ablauf des Druschs vom Senken des Mähtischs bis zur Reinigung der Abscheidevorrichtung programmierbar gestaltet. Eine ergonomisch ausgestatte, klimatisierte Kabine gehört heute zum Standard.

Der Mähdrescher verfügt über eine Erntesoftware von Schlingmann Saatzuchttechnik und Software, die den Druschvorgang lückenlos dokumentiert. Dabei werden die Parzellenerträge den einzelnen Versuchsgliedern automatisch gemäß der vorgegebenen Feldpläne zugeordnet. In der Kabine werden Probenetiketten ausgedruckt und die Laborproben abgefüllt, dabei sind je nach Fragestellung unterschiedliche Probengrößen wählbar.

Nach der Auslieferung Anfang Juni erfolgte durch Michael Probst von der Firma Zürn eine intensive Einweisung in die Bedienung der Maschine, die Maschinensteuerung und die Erntesoftware. Die Einsätze in den Gersten, Weizen und Hafer-Versuchen verliefen reibungslos.

Herr Schuhbauer von der LfL, der die ersten Druschtage absolviert hat, ist sehr angetan von der neuen Maschine.

„Für mich als Fahrer ist die komfortable Kabine ein echter Fortschritt. Die Belastung durch Staub, Hitze und Lärm ist spürbar geringer. Die wirklich komfortable Bedienung entlastet mich deutlich, das Arbeiten nach Feldplänen ist zudem weniger fehlerträchtig.“

Josef Schuhbauer – Techniker LFL

Eine Besonderheit zeichnet den neuen Mähdrescher aus:

Es ist der erste Parzellenmähdrescher bei den Bayerischen Staatsgütern, der mit einem Nahinfrarot-Spektrometer (NIRS) ausgerüstet wird. Die NIRS-Technologie erlaubt die Bestimmung der Kornfeuchte während des Druschs und erspart so zeitaufwändige Nacharbeiten. Zusätzlich soll der NIRS-Sensor auch Inhaltstoffe wie den Proteingehalt bei Getreide bestimmen. Wenn dies mit ausreichender Genauigkeit gelingt, können Laborarbeiten eingespart werden, auch eine Vorab-Auswahl von intensiver zu beprobenden Versuchsgliedern ist dann denkbar.

Quelle: BaySG

Bildquelle: ML-Archiv


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