Linsen, Bohnen und Kichererbsen liegen im Ernährungstrend und ihr Anbau scheint lukrativ. Und die bayerischen Landwirte interessieren sich genau dafür. Einziges Problem: Es ist viel Wissen um deren Anbau verloren gegangen.
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat ein neues Forschungsprojekt mit dem Titel „Speiseleguminosen BioBayern“ initiiert. Der kommerzielle Anbau von Linsen und Co. ist in Bayern in der Mitte des letzten Jahrhunderts nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Mit verloren gegangen sind die Kenntnisse und Erfahrungen zu ihrem Anbau, es fehlen Praxistipps und Beratungsunterlagen für bayerische Standortverhältnisse. Diese Lücke möchte das LfL-Forschungs- und Innovationsprojekt schließen.
Teilziele des LfL-Projektes „Speiseleguminosen BioBayern“ sind:
- Die Entwicklung von produktionstechnischen Grundlagen für besondere Speiseleguminosen für Praxis und Beratung
- Die Klärung des Marktbedarfs und der Qualitätsanforderungen entlang der Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller
- Der Aufbau eines Praxisnetzwerkes „Besondere Speiseleguminosen“ aus Erzeugern, Verarbeitern und dem Handel.
Die sogenannten Speiseleguminosen oder Hülsenfrüchte liefern hochwertiges pflanzliches Eiweiß für den Menschen und sind wegen ihrer Symbiose mit den Knöllchenbakterien besonders umweltschonend im Anbau. In Verbindung mit aktuellen Ernährungstrends steigt die Nachfrage nach diesen Lebensmitteln, insbesondere nach regional erzeugter Öko-Ware.
Der Anbau dieser Mähdruschfrüchte soll in Bayern gemeinsam mit Erzeugern, Verarbeitern und dem Handel entwickelt werden. Die LfL will die Anbaufläche und die Marktversorgung steigern. Diese regional erzeugten, bayerischen und ökologischen Lebensmittel können neue Marktpotenziale erschließen und sowohl den Speisezettel als auch die Vielfalt auf dem Acker bereichern.
Das Forschungs- und Innovationsprojekt „Speiseleguminosen BioBayern“ erarbeitet bis Mai 2023 Praxistipps und Beratungsunterlagen für bayerische Standortverhältnisse. In Demonstrationsversuchen auf Pionierbetrieben und die Bündelung von Praxiserfahrungen sollen produktionstechnische Herausforderungen identifiziert und eine praxisreife Lösung gefunden werden. Die LfL arbeitet hier auch eng mit Experten aus Baden-Württemberg und der Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt in Tirol für Landwirtschaft und Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie in Raumberg-Gumpenstein in Österreich zusammen.
Das Projekt lebt von dem Austausch, daher wird im Rahmen des Projektes ein Praxisnetzwerk für „Besondere Speiseleguminosen“ aufgebaut. Bei Feldbegehungen können sich interessierte Landwirte direkt mit den Forschenden austauschen und Anbauthemen zusammen erörtern und weiterentwickeln.
Quelle: LFL
Bildquelle: LFL
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