Mit 60 Prozent der abgegebenen, gültigen Stimmen konnte Huber eine deutliche Mehrheit auf sich vereinen. Er hat sich damit erfolgreich gegen den zweiten Kandidaten, den stellvertretenden Bezirkspräsidenten Wolfgang Scholz aus Sachsenried (Landkreis Weilheim) durchgesetzt.

Überwältigt ist Ralf Huber von den zahlreichen, positiven Reaktionen auf seine Wahl. „Unmittelbar nachdem der Wahlausschuss am Donnerstagmittag die Stimmen ausgezählt hatte und das Ergebnis bekannt war, hat mich eine richtige Welle an Gratulationen und Reaktionen erfasst. Da war ich ehrlich gesagt schon ein wenig überrumpelt. Ich möchte mich bei den Wahlberechtigten und allen Bäuerinnen und Bauern für diese Unterstützung und den Rückenwind für die neuen Aufgaben bedanken“, sagt Huber.

Die größten Herausforderungen sieht der neue oberbayerische Präsident in der Kommunikation. „Der Verband ist fachlich und sachlich unschlagbar“, sagt Huber. „Doch die beste fachliche Arbeit findet nicht die Wertschätzung, wenn nicht schnell und wirkungsvoll darüber informiert und geredet wird. Hier spielen die sozialen Medien eine entscheidende Rolle. Wir müssen deshalb prägnant sein – und Themen schnell und selbstbewusst besetzen. Hier stehen wir uns mit hohen fachlichen Ansprüchen oft selbst im Weg. Kurz, prägnant und doch immer an unseren gemeinsamen Zielen orientiert muss es sein.“ Dafür möchte Huber innerhalb der gesamten Bauernverbandsfamilie arbeiten.

Bei allen Problemen und Herausforderungen sieht Biobauer Huber große Chancen für einen Imagewandel und eine noch größere Bedeutung der Landwirtschaft und den gesamten Berufsstand: „Die Fußstapfen von Toni Kreitmair sind groß. Aber ich habe keine Berührungsängste – und stehe bereit für den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, aber auch mit kritischen Verbrauchern und Organisationen!“

Huber hat sich bewusst für diese großen Aufgaben entschieden. Möglich wird dieses zusätzliche ehrenamtliche Engagement aber auch durch den Rückhalt seines ältesten Sohnes Ralf der nun noch mehr Verantwortung auf dem Bauernhof übernimmt und seinem Vater in der betrieblichen Praxis den Rücken für seine verbandliche Arbeit  freihalten wird.

Als neuer BBV-Präsident in Oberbayern ermutigt er jede Einzelne und jeden Einzelnen sich aktiv in der Verbandsarbeit und in der Öffentlichkeitsarbeit zu beteiligen. „Ich bin kein Träumer: Solche Prozesse dauern Zeit und das wird eine Menge Arbeit. Packen wir’s gemeinsam an! Denn: Wenn wir alle an einem Strang ziehen und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv wird, sind wir unschlagbar. Ich bin der festen Überzeugung: Die gemeinsame Arbeit im Bauernverband kann und sie muss Spaß machen.“ Sich selbst sieht er in der Pflicht, als gutes Beispiel und Motivator voranzugehen. „Ich bin stolz diese Rolle an der Spitze des Bezirksverbandes Oberbayern einnehmen zu dürfen und lade alle Berufskolleginnen und -kollegen ein, selbst ein aktiver Teil zu werden und Dinge selbst voranzutreiben.“

Hier baut Ralf Huber selbstverständlich auch auf den starken Rückhalt seines Stellvertreters, der eine langjährige Erfahrung im Verband vorweisen kann: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Wolfgang Scholz, dessen überragende Expertise vor allem im Thema Milch seines gleichen sucht. Ich baue und vertraue auf ihn und die Unterstützung des Bezirksvorstandes in meinem neuen Amt.“

Um in Austausch mit den oberbayerischen Bäuerinnen und Bauern zu kommen, setzt Ralf Huber nicht nur auf neue Medien und digitale Kanäle, sondern auf auch auf die Zeit nach Corona und traditionelle Veranstaltungen: „Ich freue mich jetzt schon auf den direkten Kontakt und die Diskussion. Gerade in solch einer schwierigen Situation wie momentan müssen wir wieder zusammenrücken und miteinander reden!“

Auf dem Posten des oberbayerischen BBV-Präsidenten tritt Ralf Huber in die Nachfolge von Anton Kreitmair, der im September 2020 verstorben ist. Durch die aktuelle Nachwahl übernimmt Ralf Huber die Aufgabe an der Spitze des bayernweit größten Bezirksverbandes zunächst bis zum Frühjahr 2022. Satzungsgemäß finden im Bayerischen Bauernverband zwischen Herbst 2021 und Mai 2022 die Verbandswahlen statt. Die Bäuerinnen und Bauern wählen dann alle ihre ehrenamtlichen Vertreter neu – angefangen von den Ortsvorsitzenden bis hin zur Landesbäuerin und dem bayerischen Bauernpräsidenten.


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