Von der Aussaat bis zur Ernte sind viele Einzelmaßnahmen notwendig. In der Praxis spielen dabei im Wesentlichen die Witterung und die Verfügbarkeit an entsprechenden Ressourcen, sei es der Mensch, die Maschine oder die Betriebsmittel, eine entscheidende Rolle. Fast alle Abläufe tragen trotz unterschiedlicher Relevanz eine Gemeinsamkeit mit sich: Die Entscheidung des Betriebsleiters!
Die Rahmenbedingungen verändern sich dabei vielfältig und oftmals in zunehmender Geschwindigkeit. Neben dem Aspekt der ökonomischen Betrachtung beeinflussen dabei auch Reduktionsziele im Bereich Pflanzenschutz und Dünger diese Entscheidungen nicht unerheblich.
Um den steigenden Qualitätsansprüchen bei sinkender Auswahl an Pflanzenschutzmitteln und
generellen Reduktionszielen von Wirkstoffen und Nährstoffen im Pflanzenbau Rechnung zu tragen, arbeitet das Unternehmen Sumi Agro Deutschland gemeinsam mit Ihren Projektpartnern, Taranis und Gowan, an der Entwicklung von „digitalen Entscheidungshilfen“. Technisch ist das System namens anyA (Analytics of Nutrition, Yield and Agronomy) weit entwickelt und steht für die Pilotphase zur Einführung in die Praxis 2022 bereit.
Wie funktioniert das System?
Kernelement von anyA ist die Datenerhebung aus der Luft. Mit Hilfe von Satelliten, Flugzeugen und Drohnen werden hochauflösende Bilder gemacht. Durch die Unterstützung von computergestützter lernfähiger künstlicher Intelligenz (KI) können je nach Kultur definierte Nährstoffmangel- oder Krankheitsbilder diagnostiziert und lokalisiert werden. Neben der Ermittlung der Bestandsdichte können darüber hinaus auch Beikräuter und unerwünschte Gräserpopulationen erkannt werden.
Durch die Datengewinnung plus Analyse der KI werden die Daten über eine Auswertungsapp auf den Betriebscomputer, das Tablet oder das Smartphone des Betriebsleiters übertragen. Die Daten können somit kompatibel für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung verwendet, beziehungsweise für die Entscheidungsfindung des Landwirts genutzt werden.
Welche Anwendungen sind praxisreif?
Der Fokus der Entwicklungen liegt derzeit im Kartoffelanbau zur Erkennung falscher Kartoffeln. Aber auch viruserkrankte oder von Nassfäule und Schwarzbeinigkeit betroffene Pflanzensollen im Bestand erkannt werden. Generell stehen aber bereits heute über 180 Parameter im Pflanzenbau zur Verfügung, welche kulturartenspezifisch über die nächsten Jahre sukzessive in der Anwendungsplattform ausgerollt werden sollen. In fünf bis sechs Jahren wird die weitere Entwicklung auch die Anwendung im Getreide ermöglichen. In 2022 können interessierte Kartoffelanbauer das System in der Praxisphase erproben.
Sumi Agro Ltd. Niederlassung Deutschland
Sumi Agro Deutschland wurde 2013 gegründet. Geschäftsführer der Niederlassung ist der
Agraringenieur und Landwirt Reinhard Appel. Mit 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 9 im Außendienst, vertreibt das Unternehmen konventionelle Pflanzenschutzmittel, Biostimulanzien sowie zukünftig digitale Lösungen zur Erstellung von Applikationskarten und Dokumentation von Pflanzenschutzmitteln. SADE ist die Niederlassung der Sumi Agro Ltd. mit Sitz in London.
Hauptgesellschafter der Sumi Agro Ltd ist die Sumitomo Corporation aus Tokio/Japan.
Quelle: Sumi Agro Ltd
Bildquelle: ML / Sumi Agro
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