„Es geht Niedersachsens Weidetierhaltern nicht darum, den Wolf auszurotten. Wir fordern seit Beginn an ein eindeutiges Wolfsmanagement mit einer Obergrenze, die bei Erreichen den offiziellen Abschuss erlaubt. Das ist unser Bestreben, das wir kooperativ im Dialog mit allen Betroffenen erreichen wollen.

Unser Aktionstag am 11. Juli zeigt vor Ort, warum so eine Obergrenze nötig ist“, lädt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers stellvertretend im Namen der beteiligten Verbände und Organisationen rund um Land schafft Verbindung (LsV) Niedersachsen/Bremen und das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement ein. Ohne Begrenzung der Wolfspopulation habe die Weidetierhaltung keine Chance, sind Ehlers und Niedersachsens Weidetierhalter überzeugt.

Gemeinsam mit Wolfsberatern, Politikern und Weidetierhaltern wird landauf, landab vor Ort auf den Weiden, an den Deichen oder im Schafstall am Sonntagvormittag ab 11 Uhr diskutiert. Im Bereich Bremervörde-Zeven wird beispielsweise Stefan Krümpelmann als Betroffener von Wolfsrissen bei seinen Auerochsen auf dem Hof Hastedt in Gnarrenburg berichten, während Wolfsberater über Herdenschutz informieren. Wolfsabweisende Zäune können in Augenschein genommen werden, und Dr. Helmut Wilke, Vorsitzender des Stader Schafzuchtverbandes, wird über die Einführung eines aktiven Wolfsmanagements berichten.

In den Schafstall an der Heidefläche Misselhorn lädt das Kreislandvolk Celle gemeinsam mit Landfrauen, Landjugend und Land schafft Verbindung (LsV) zur „Informationsstunde Wolf“ um 11 Uhr ein. Lokalpolitiker sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete sind eingeladen, sich über die Problematik, die der Wolf mit sich bringt, zu informieren. Mit großen Schildern an den Deichen im Bereich Elbfähre, Lüheanleger, Grauer Ort, Stader Sand, Freiburg und einer Menschenkette am Elbdeich Höhe Kirschenland wollen Kreislandvolk und LsV Stade am Sonntag um 11 Uhr aufmerksam machen.

An der Reithalle in Rodewald im Landkreis Nienburg werden zur Veranstaltung „Rodewalder Rudel“ gesammelte Unterschriften von betroffenen Bürgern an die Landespolitik übergeben. Diese Veranstaltung wird vom Pferdezuchtverband Hannover, Landvolk Mittelweser, Landvolk Hannover sowie Landvolk Lüneburger Heide unterstützt. Bereits um 10 Uhr startet die Wolfswanderung in der Rühler Schweiz, organisiert vom Kreislandvolk Weserbergland, um zu demonstrieren, wie aufwändig es ist, einen wolfsabweisenden Schutzzaun im bergigen Land zu bauen.

Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers wird bei seinem Kreislandvolk Rotenburg-Verden am „Gespräch zur Wolfsproblematik“ am Deich im Verdener Stadtteil Hönisch um 11 Uhr teilnehmen. Der Landwirtschaftliche Hauptverein Ostfriesland sowie die Kreislandvölker im Osnabrücker Land, in Oldenburg, Land Hadeln/Wesermünde, Gifhorn und Ammerland werden mit Infoständen und Gesprächsrunden am 11. Juli ab 11 Uhr informieren. Auch das Landvolk Friesland und Wesermarsch planen Aktionen an verschiedenen touristischen Standorten.

Schon am Abend zuvor, 10. Juli, wird das Kreislandvolk Diepholz eine „Wolfswache“ um 20 Uhr auf dem Hof Nackenhorst in Wagenfeld abhalten. „Auf dem Hof wurden am 23. Juni mehrere Schafe gerissen. Diese Wache auf der Weide soll verdeutlichen, welcher Aufwand für den Schutz der Weidetiere eigentlich nötig wäre“, heißt es in einer Info, zu der Presse und Politiker eingeladen sind.

Bereits am 8. Juli lädt das Kreislandvolk Osterholz zum Pressetermin „Tag des Wolfes“ nach Schwanewede am Deich ein. Betroffene Landwirte/Schäfer und der Wolfsberater werden bei diesem Termin dabei sein. Den Abschluss dieser Aktionsreihe bildet das Kreislandvolk Emsland/Grafschaft Bentheim, wo am 19. Juli um 19 Uhr zur Podiumsdiskussion nach Engden (Nordhorn, Grafschaft Bentheim) eingeladen wird.

„All diese Aktionen zeigen, wie sehr sich unsere Weidetierhalter bemühen, ein Miteinander von Wolf, Weidetierhaltung und Gesellschaft hinzubekommen. Doch wenn reine Ideologie der Vernunft weicht und die Augen vor der brutalen Realität, die die wachsende Wolfspopulation mit den vielen gerissenen Tieren sich bringt, verschlossen werden, dann muss der Staat endlich dafür Sorge tragen, dass nach Recht und Gesetz gehandelt werden kann“, fordert Vizepräsident Ehlers abschließend für Weidetierhalter, Jäger und Gesellschaft.

Aktuell sind in Niedersachsen 36 Rudel und zwei Wolfspaare registriert, was eine Summe von circa 350 Wölfen in Niedersachsen ausmacht.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Bildquelle: Landvolk Niedersachsen


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