Landwirtschaft, das ist ein hochmoderner Arbeitsplatz mit High-Tech vom Acker bis zum Kuhstall. Zum Beispiel melken immer öfter Roboter die Kühe. Dabei erfassen sie neben Daten zur Milchmenge unter anderem auch den Gesundheitszustand der Tiere. Genauso digital geht es in der Außenbewirtschaftung zu: Über Äcker fliegen Drohnen und säen Zwischenfrüchte als Erosionsschutz oder bringen im Rahmen biologischer Pflanzenschutzmaßnahmen im Maisfeld Schlupfwespen als Nützlinge gegen Maiszünslerraupen aus. Am Boden erfassen verschiedene Sensoren mit dazugehörigen Auswertungsprogrammen das Pflanzenwachstum, steuern Düngerstreuer oder Pflanzenschutzspritze zentimetergenau.

In der Regel ist die neue digitale Technik aber kostspielig. Deshalb unterstützt der Freistaat über das Sonderprogramm Landwirtschaft Digital (BaySL Digital) landwirtschaftliche Betriebe, die in neue digitale Technologien investieren, mit bis zu 40.000 Euro je Vorhaben. Dazu Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: „Uns ist es wichtig, dass alle Landwirtinnen und Landwirte – ganz gleich ob im Neben- oder Haupterwerb – einen guten Zugang zur modernsten digitalen Technik haben. Wir achten sehr darauf, dass kleine Betriebe nicht das Nachsehen haben. Mit digitaler Technik lassen sich nicht nur Arbeiten erleichtern und Zeit sparen, digitalisierte Prozesse steigern auch Produktivität und Nachhaltigkeit. Digitale Präzision hilft beim Einsparen von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Energie und verbessert das Tierwohl.“

Alles in allem trage Digitalisierung dazu bei, dass die Betriebe wettbewerbsfähig bleiben und gegen Herausforderungen durch den Klimawandel gewappnet sind. Insofern kritisiert Ministerin Kaniber, „dass die Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz von Bewässerungssteuerungen im Freilandanbau durch EU-Regelungen aktuell massiv erschwert und bürokratisiert sind. Es braucht wegen des fortschreitenden Klimawandels dringend Korrekturen, um die Förderfähigkeit im BaySL Digital zu erleichtern.“

Das ausschließlich aus bayerischen Mitteln finanzierte Sonderprogramm BaySL Digital stand in den vergangenen Monaten wegen einer verpflichtenden Evaluierung nicht zur Verfügung. Ab sofort ist die Antragstellung online im integrierten Bayerischen Landwirtschaftlichen Informationssystem (iBALIS) wieder freigegeben. Dabei neu im Förderkatalog des BaySL Digital: Feldroboter, die der Arbeitserleichterung oder der Bodendruckreduzierung dienen. Fortgeführt wird die Förderung digitaler Hack- und Pflanzenschutztechnik, mit denen sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren lässt genauso wie Sensorsysteme im Bereich der Tierhaltung, die Krankheiten früher entdecken; gleiches gilt für Drohnentechnik zur exakten Analyse von Pflanzenbeständen, zum Ausbringen von Nützlingen und Saatgut sowie für Düngesensoren.

Ministerin Kaniber: „Es freut uns sehr, dass sich insbesondere in der digitalen Hack- und Pflanzenschutztechnik die angebotene Möglichkeit zur Bruchteilantragstellung bewährt hat und deshalb natürlich fortgeführt wird. Denn dadurch reduzieren sich einerseits die Kosten für die Landwirtinnen und Landwirte und andererseits steigert das die Effizienz des staatlichen Fördermitteleinsatzes.“

Seit 2018 sind bayernweit für mehr als 2.000 Förderanträge Gelder in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro bewilligt worden. „BaySL Digital wirkt in zwei Richtungen: Es unterstützt die Landwirte auf ihrem Weg in die Digitalisierung und steigert gleichzeitig die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Arbeit, indem das Programm Innovationen fördert, die zu mehr Biodiversität, Wasser- und Bodenschutz, aber auch Tiergesundheit und Tierwohl beitragen“, so Landwirtschaftsministerin Kaniber. Und weiter: „Das alles trägt dazu bei, den Beruf Landwirt attraktiver zu machen.“ Interessierte Landwirte können sich direkt an die BaySL-Digital-Hotline 0871/9522-4658 wenden oder an das BaySL-Digital-Postfach baysldigital@stmelf.bayern.de. Weitergehende Informationen finden sich im Internet-Förderwegweiser des Staatsministeriums unter https://www.stmelf.bayern.de/foerderung/bayerisches-sonderprogramm-landwirtschaft-digital-baysl/index.html

Quelle: StMELF

Bildquelle: ML-Archiv


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