Ein wenig zottig wurde Michael Hamburger am Donnerstagabend den 21.07.22, beim BDM Milchbauernstammtisch von Mathias Lohmeier begrüßt. „Ob so ein CSU naher Verein auch eine BDM Position übernehmen würde?“
Doch schlagfertig wie Michael Hamburger, der neue Bezirksvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ELF), ist, antwortete dieser: „Ja warum denn nicht? Wir sind doch dazu da, um die Positionen der Landwirtschaft in die Politik zu tragen!“
So begann der Abend und die Vorstellung von Michael Hamburger und versprach spannend zu werden.
Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM), Leid geplagte Landwirte, deren Anliegen Jahre lang von der Politik überhört wurden.
Michael Hamburger spricht davon, die Landwirte abholen zu wollen und die Zusammenarbeit zu stärken. Mit einer Stimme zu sprechen ist sein großes Ziel, damit die Politik keine Chance hat, die einzelnen landwirtschaftlichen Gruppen gegeneinander auszuspielen.
Im Landkreis Erding habe die Arbeitsgemeinschaft über 100 Mitglieder, deren Vorsitzender Michael Hamburger seit März ist. Seit 11. Juni darf er als Vorsitzender auch den ELF Bezirksverband Oberbayern anführen.
Eine Mitarbeit, als reines Ehrenamt, in der Arbeitsgemeinschaft ist für jeden zugänglich, auch wenn er kein CSU-Mitglied ist. Viele ELF-Mitglieder sind parteifrei.
Hamburger sieht die vom Bundeslandwirtschaftsminister geplante Tierhaltungskennzeichnung sehr kritisch, weil diese zur Produktionsverteuerung und somit Wettbewerbsnachteilen für die heimischen Landwirte führt. Er plädiert für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, damit der Käufer erkennt, wo die Ware wirklich herkommt, die er kauft. Diese Herkunftskennzeichnung sollte nicht nur in Deutschland, sondern idealerweise in der ganzen EU, oder auch darüber hinaus gelten.
Weitere Themen des Abends waren Weidetierschutz, Wolf und Herdenschutzhunde, was sehr schwierige Themen für die Landwirtschaft und gerade speziell für die Milchviehhalter sind. Denn der Verbraucherwunsch ist Weidehaltung. In der Kombinationshaltung sind die Tiere mindestens für 120 Tage auf der Weide, wenn gutes Wetter ist sogar ein halbes Jahr oder länger. In dieser Zeit müssen sie vor dem Wolf geschützt werden. Hier kam es zu den Einwürfen:
„Keiner möchte Herdenschutzhunde in der Nachbarschaft haben. Keiner möchte Züchter solcher Hunde in der Nähe haben. Die Haltung der Hunde macht große Probleme.“
So die Feststellung der anwesenden Landwirtinnen und Landwirte. „Zäune werden von den Touristen schlecht aufgenommen. Wie sollen wir unsere Tiere noch schützen?“
Zu der geplanten 4% Stilllegung, welche nun doch ausgesetzt werden sollen, sagte Mathias Lohmeier, der Kreisvorsitzende des BDM Teams Erding: „Es braucht dringend eine gemeinsame Position!“ Gerade im Hinblick auf den Ukrainekrieg kam es hier zu einer heftigen Diskussion. „In Deutschland sollen supergute Flächen aus der Produktion genommen werden und aus der Ukraine kämen keine Importe mehr.“ Gerade hier zeigt sich die Vulnerabilität des Weltmarktsystems.
Quelle: ELF
Bildquelle: ELF
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