Bei Seilwinden handelt es sich um Vorrichtungen, die zum Ziehen von Objekten genutzt werden. Wie der Name es erahnen lässt, wird dabei ein Seil gezogen – entweder mit Muskelkraft oder durch eine Maschine. Die Seile von Winden können aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wobei bei schweren Lasten fast ausschließlich Plastik oder Stahl zum Einsatz kommt. Die Zugkraft von Seilwinden kann durch einen Flaschenzug gesteigert werden. Seilwinde ist jedoch nicht gleich Seilwinde: Es gibt verschiedene Arten und wie diese im Spezifischen funktionieren, möchten wir hier näher behandeln.

Wie funktioniert eine Winde?

Bevor wir näher auf die unterschiedlichen Arten von Seilwinden eingehen, sollten wir erst einmal einen Blick darauf werfen, wie eine Winde überhaupt funktioniert. An sich ist das schnell erklärt, denn Winden basieren auf dem Prinzip eines Wellrads. Dabei handelt es sich um einfache mechanische Maschinen, die aus einer Welle und einem darauf befestigten Rad bestehen. Bei Seilwinden wird ein Seil auf der sich drehenden Winde aufgewickelt. Gängig sind beispielsweise Seilwinden Seile aus Stahl, da diese äußerst belastbar sind und sich somit auch für schwere Lasten eignen. Es gibt unterschiedliche Arten von Seilwinden, darunter mechanische Seilwinden, Motorwinden und Spillwinden. Winden werden beispielsweise bei der Holzernte eingesetzt.

Was ist eine Motorwinde?

Bei Motorwinden handelt es sich um Seilwinden, die mit Hilfe eines Motors betrieben werden. Die Winden sind für hohes Gewicht ausgelegt und kommen nur selten im privaten Bereich zum Einsatz. Ihre Geschwindigkeit kann an der Motordrehzahl abgelesen werden. Motorwinden werden unter anderem in Kfz-Werkstätten genutzt. An der Decke befestigt und mit dem Stromnetz verbunden, können die Winden dabei helfen, Fahrzeuge zu befördern. Dabei gibt es jedoch Einschränkungen, denn Motorwinden können sich nur auf zuvor angelegten Schienen bewegen. Das jeweilige Fahrzeug muss sich also unterhalb dieser Schienen befinden. So oder so bieten sich Motorwinden an, um Arbeiten an Fahrzeugen vorzunehmen. Es gibt jedoch – zumindest im gewerblichen Bereich – noch zahlreiche weitere Einsatzgebiete. Grundsätzlich lässt sich sogar sagen, dass Motorwinden in zahlreichen Branchen Verwendung finden. Ob bei Motorwinden ein Kunststoff- oder Stahlseil besser ist, lässt sich pauschal nicht beantworten, denn im Endeffekt kommt es auf den jeweiligen Einsatzzweck an.

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Was ist eine Spillwinde?

Bei der Spillwinde handelt es sich um eine Sonderbauform der Seilwinde. Sie wird auch als Treibscheibenwinde bezeichnet und weist zwei hintereinander angeordnete mehrrillige Treibscheiben auf. Diese Treibscheiben sind – mit dem umlaufenden Seil – gegeneinander verspannt, sodass bei Antrieb eine Reibungskraft entsteht, welche das Seil befördert. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Seilwinde ist die Spillwinde im Hinblick auf die Einbaumöglichkeiten um einiges vielseitiger. Das liegt vor allem daran, dass sich die die getrennten Komponenten leichter in einen Fahrzeugrahmen einbauen lassen. Auf der anderen Seite ist ein Leerlauf beim Auszug des Seils nicht möglich. Wer die Leistung einer Spillwinde erhöhen möchte, kann dafür Umlenkrollen nutzen.

Wie funktioniert eine mechanische Seilwinde?

Bei mechanischen Seilwinden handelt es sich um Seilwinden, die einen mechanischen Antrieb haben. Solche Winden können entweder vom Traktorensitz aus als auch außerhalb der Zugmaschine betätigt werden. Der Bremsmechanismus wird bei mechanischen Seilwinden im Regelfall manuell per Hand gelöst. Das kann in vielen Situationen ein Vorteil sein: Bei elektrischen Seilwinden ist es beispielsweise oft so, dass eine Windensteuerung bei Unterbrechung der Stromzufuhr nicht mehr möglich ist. Zwar bieten einige Hersteller eine Notsteuerung an, aber trotzdem sind mechanische Seilwinden diesbezüglich die bessere Option. Die Seilgeschwindigkeit hängt bei mechanischen Seilwinden von der Anzahl der Motorendrehzahl ab. Mechanische Seilwinden können bei den unterschiedlichsten Einsatzgebieten zum Einsatz kommen. Oftmals handelt es sich um Forstseilwinden, die für unterschiedliche Arten von Forstarbeiten genutzt werden.

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Worauf ist bei einer Forstseilwinde zu achten?

Wer eine Seilwinde im Bereich der Forstarbeit nutzen möchte, sollte einige Dinge berücksichtigen. Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise der Standplatz. Die steuernde Person sollte sich am besten immer seitlich versetzt neben der Forstseilwinde befinden. Bei Langholz sollten Steuernde seitlich neben dem Stamm gehen, während es bei Kurzholz besser ist, hinter der Last zu laufen. Zudem sollte die Seillinie möglichst gerade sein, da mit steigendem Schrägzugwinkel die Kippgefahr massiv zunimmt – dieses Risiko ist bei leichten Traktoren besonders hoch. Nicht zuletzt sollte man erwähnen, dass Stämme am besten möglichst weit vorne angehängt werden. Dadurch graben sie sich nicht ein, wodurch es Steuernde leichter haben, möglichen Hindernissen auszuweichen. Generell gibt es bei Forstseilwinden einige Dinge zu berücksichtigen, um nicht sich und andere zu gefährden. Das macht es umso wichtiger, ausschließlich auf hochwertige Winden sowie Seile zurückzugreifen.

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Quelle: ML

Bildquelle: ML-Archiv


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