Aus ganz Europa versammeln sich heute Mittag Landwirte im Herzen Brüssels, um anlässlich der Europawahlen am kommenden Wochenende für eine starke europäische Landwirtschaft zu demonstrieren.

Um Punkt 12.00 Uhr beginnt die zentrale internationale Kundgebung, die von Landwirtschaftsverbänden aus Deutschland (Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V.), den Niederlanden (Farmers Defence Force ) und Polen (Instytut Gospodarki Rolnej) gemeinsam organisiert wurde.

Zentrale Themen des vierstündigen Bühnenprogramms werden der Widerstand gegen die Abbaupolitik der Landwirtschaft und der Höfe seitens der Europäischen Union sein, sowie der dringende Appell, die Auswirkungen die Entscheidungen in Brüssel auf unsere Ernährungssouveränität und Lebensmittelsicherheit zu erkennen und entsprechend zu handeln, nämlich indem ein Wechsel der aktuellen Agrarpolitik erfolgt!

PROGRAMM – 4. JUNI 2024 – BRÜSSEL – FARMERS FOR EUROPE:

Ort: Atomium Park, Avenue Dikkelindelaan 4, 1020 Brüssel, Belgien
Start: 12:00 Uhr (6:00 bis 11:30 Ankunft der Traktoren und Demonstranten)

Auftreten werden Redner aus den Niederlanden, Belgien, Polen, Rumänien, Spanien, Italien, und Deutschland. Für LSV Deutschland wird Georg Stiegler auf der Bühne stehen und vor den vereinten europäischen Landwirten die LSV-Forderungen sowie die Interessen der deutschen Landwirtschaft vorbringen. In Westsachsen führt Stiegler einen 1.200 Hektar – Betrieb mit vielen
Sonderkulturen, Enten- und Gänsemast. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des LSV Sachsen e.V..

Georg Stiegler dazu:

  1. Einheitliche europaweite klare Herkunftskennzeichnung für alle Lebensmittel: „Wir setzen uns für eine transparente Kennzeichnungspflicht ein, um Verbrauchern klare Informationen über die Herkunft ihrer Lebensmittel zu ermöglichen.“
  2. Einheitlich besteuerter eigenständiger EU-Agrardiesel: „Wir fordern einheitliche Steuersätze für Agrardiesel in der gesamten Europäischen Union, um die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte zu stärken.“
  3. Verträge vor der Produktion für landwirtschaftliche Erzeugnisse in der EU mit Preis, Menge und Zeitraum: „Wir fordern verbindliche Verträge zwischen Landwirten und Abnehmern vor der Produktion, um faire Bedingungen für alle Beteiligten sicherzustellen.“
  4. Gleiche Erzeugungs-Standards (Tierwohl, Umwelt, Sozial) innerhalb der EU auf der Basis einer gerechten europäischen Wettbewerbsfähigkeit: „Wir setzen uns für einheitliche Standards in Bezug auf Tierwohl, Umweltschutz und soziale Verantwortung ein, um fairen Wettbewerb und eine nachhaltige Landwirtschaft in der gesamten EU zu gewährleisten.“

Weitergehende Informationen zur internationalen Großdemonstration der europäische Landwirte am 4. Juni 2024 in Brüssel:

Bereits am 27. April 2024 kam es zu einer Tagung von Vertretern der Europäischen Landwirte in Valencia, bei der folgende Punkte beschlossen wurden:

  1. Wir fordern den Rückzug der Bestimmungen des sogenannten New Green Deal. Die Regelungen des New Green Deal gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft. Sie erhöhen die Produktionskosten und führen zu einem Rückgang der Agrarproduktion in Europa, was viele europäische Landwirte in die finanzielle Krise treibt. Der New Green Deal birgt potenzielle Risiken für die Lebensmittelsicherheit aller EU-Bürger, insbesondere in Zeiten erhöhter Gefahren an den Grenzen der EU. Zusätzlich führen die Bestimmungen des New Green Deal indirekt dazu, dass die erforderliche Lebensmittelproduktion vermehrt in Regionen verlagert wird, welche eine verstärkte Rodung und Abholzung schützenswerter Naturgebiete mit sich bringt.
  2. Wir fordern den absoluten Schutz des Binnenmarktes der Europäischen Union. Wir lehnen entschieden den Einfluss landwirtschaftlicher Lebensmittelprodukte aus Marokko, der Ukraine und anderen Ländern außerhalb der Europäische Union ab.
    Gleichzeitig lehnen wir den Abschluss von Freihandelsabkommen durch die EU ab, die der europäischen Landwirtschaft und der Verarbeitung landwirtschaftlicher Lebensmittel schaden, insbesondere Abkommen mit den Mercosur-Staaten, Indien usw. Wir fordern eine gemeinschaftliche Präferenz in der EU.
  3. Wir fordern Schutz und Unterstützung für den europäischen Tierhaltungs- und Zuchtsektor. Die Beibehaltung und Förderung dieses Sektors ist von entscheidender Bedeutung, da er einen wesentlichen Stabilitätsfaktor für die Pflanzenproduktion und die Lebensmittelsicherheit in Europa darstellt. Unabhängig von der Tierart – sei es Pelztiere, Rinder, Schweine oder Geflügel – sollte ihre Zucht in Europa erhalten bleiben.
  4. Wir fordern den uneingeschränkten Schutz des Rechts auf privates Eigentum.
    Jegliche Bestrebungen, die Kontrolle über unser Land, unsere Strände und Meeresgebiete, von denen wir profitieren, zu übernehmen, lehnen wir ab. Darüber hinaus setzen wir uns für die Souveränität der Mitgliedstaaten ein

Erklärung für die EU-Bürger:

Die Nahrungsmittelproduktion der EU gilt als eine der nachhaltigsten weltweit. Jegliche Gesetzgebung oder Forderung aus Brüssel, die zu einer Reduzierung der EU- Nahrungsmittelproduktion führt, steht im Widerspruch zu den Klimazielen und den Nachhaltigkeitsanforderungen. Dies widerspricht den Interessen der EU-Bürger. Es ist daher von Bedeutung, die Souveränität der Europäischen Union gegenüber den zentralisierten Vorgaben aus Brüssel zu verteidigen. Nutzen Sie Ihre demokratischen Rechte und beteiligen Sie sich an den EU-Wahlen zwischen dem 6. und 9. Juni.

Gemeinsam können wir die EU wieder stärken!

Die Bauern der Europäischen Union werden am 4. Juni nach Brüssel kommen. Machen Sie mit und unterstützen Sie uns!

Ein Schreiben mit unseren Forderungen und notwendigen Anpassungen in der Agrar- und Umweltpolitik wird an Frau Ursula von der Leyen, Frau Roberta Metsola und Frau Emily O’Reilly gesendet.

Bildergalerie aus Brüssel:

Quelle: Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V.

Bildquelle: Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V.


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