Am 24.06.2021 Abend wurde im Bundestag das Insektenschutzgesetz von der Großen Koalition verabschiedet und am 25.06.2021 wurden dieses und die Pflanzenschutzanwendungsverordnung im Bundesrat bestätigt.

Wir Landwirte sind vor über einem Jahr auf die Straße gegangen um mit den Verbrauchern und der Politik zu reden. Die Verbraucher haben dieses Gesprächsangebot angenommen, es wurde aber durch Corona eingebremst. Aus der Politik kam auch ein Gesprächsangebot mancher Politiker. Eine Politikerin hingegen, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat jeden Gesprächsversuch abgeblockt. Und der Gipfel des mangelnden Gesprächsangebots gipfelt in der Verabschiedung des neuen Insektenschutzgesetzes! Das Insektenschutzgesetz ist zum Scheitern verurteilt weil es auf keiner fachlichen Basis basiert.

Das Umweltministerium rühmt sich damit, mit der Verabschiedung des “Insektenschutzgesetzes” einen Beitrag für den Insektenschutz zu leisten. Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Bundesregierung auf Nachfrage noch nicht einmal in der Lage gewesen ist, zu erklären, welche Insekten mit diesem Gesetz überhaupt konkret geschützt werden sollen oder ob es etwa um den Schutz der Insektenbiodiversität geht oder um die Vergrößerung der Biomasse.

Ebenso bemerkenswert ist, dass die Landwirtschaft in die Pflicht genommen wird, einen Beitrag zum Insektenschutz zu leisten. Dabei wird aktuell in Deutschland so wenig Fläche landwirtschaftlich genutzt, wie seit 1949 nicht, werden so wenige Insektizide und Fungizide ausgebracht wie niemals zuvor und nie wurde all dies zuvor strenger kontrolliert als heute.
Zu behaupten, dass vor diesem Hintergrund pauschale Bewirtschaftungsverbote einen Beitrag leisten können um Insekten zu schützen, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage und setzt fort, wie die Bundesregierung bereits seit Jahren gegenüber Landwirtschaft agiert:

Pauschal sind es vor allem Landwirte, die zur Verantwortung gezogen werden. So werden Betriebe an den Rand ihrer Existenz gedrängt und Lebensmittel werden künftig vermehrt aus dem Ausland importiert, dessen gesetzliche Regelungen weit hinter dem deutschen Standard zurückbleiben. Für Insekten ist damit nichts gewonnen, sondern alleine für das in die Irre führende “gute Gefühl” einiger weniger NGOs und Ministerinnen.

Wir Landwirte sind für Insektenschutz, weil wir sie brauchen und wir erbringen unseren Beitrag für den Erhalt der Natur, weil wir sie jedes Jahr aufs Neue brauchen. Weil sie unsere Produktionsgrundlage ist! Naturschutz und Insektenschutz, Artenvielfalt geht nur mit uns Gemeinsam!

Gemeinsam sind wir stark
Mit freundlichem Gruß

  • Der Vorstand
  • Peter Schollbach
  • Roland Straßberger
  • Thomas Essig
  • Hans Heinrich Grünhagen
  • Ina Oestreicher

Quelle: Land schafft Verbindung Brandenburg e.V.

Bildquelle: LSV


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