Landwirtschaftliche Fahrzeuge unterliegen immer strengeren Vorschriften und viele Nutzer müssen ihnen durch Nachrüsten gerecht werden. Die Anpassung älterer Traktoren sorgt mitunter für Verwirrung.

Schutz vor Kippgefahr

Diese Maßnahmen dienen vor allem dazu, den Fahrer des Traktors zu schützen, wenn er kippt oder etwas auf die Fahrerkabine aufschlägt. Es handelt sich um Veränderungen an der Stützstruktur, welche inzwischen auch von Herstellern übernommen wurden. Die meisten Besitzer brauchen sich also keine Gedanken darüber machen, den Sicherheitsvorschriften nicht einhalten zu können. Wer aber einen älteren oder anderweitig unzureichenden Traktor besitzt, der ist für die Nachrüstung selbst verantwortlich.

Dies gilt auch, wenn man seinen Traktor verkaufen oder verleihen möchte. Die Verantwortung liegt in diesem Fall immer beim aktuellen Besitzer, selbst wenn der Käufer versichert, das Fahrzeug selbst nachzurüsten. Die einzige Ausnahme besteht, wenn der Traktor nur noch als Deko verwendet wird, also nicht mehr in Betrieb ist. Gesetzliche Richtlinien und Sicherheitsvorschriften sind zu befolgen, sonst drohen neben schweren Verletzungen bei Unfällen auch Probleme mit der Versicherung und Bußgelder.

Rahmen

Der Schutzrahmen ist das Gerüst der Fahrerkabine und erschafft einen Überlebensraum für den Fahrer. Er muss verhindern, dass der Fahrer möglicherweise zwischen dem Boden und dem Traktor oder Traktorteilen zerquetscht wird. Der Rahmen hat dem Gewicht des Traktors entsprechend stabil zu sein und bei baulichen Veränderungen am Fahrzeug auch dem vorgeschriebenen Maßstab zu entsprechen. Das dürfen nur autorisierte Werkstätten anpassen.

Sicherheitsgurt

Der Gurt verhindert (wie in jedem Fahrzeug), dass der Fahrer aus dem Traktor geschleudert wird, falls das Fahrzeug umkippt oder sich anderweitig ruckartig bewegt. Wichtig ist vor allem das Anschnallen im Traktor, weil der Innenbereich der Kabine nicht gut gepolstert ist und dadurch auch bei langsamem Kippen oder Schwanken Verletzungen entstehen können.

Sicherheit im Straßenverkehr

Hauptsächlich während der Erntezeit müssen viele Landwirte mit ihren Maschinen lange Strecken im Straßenverkehr zurücklegen. Auch wenn man als Fahrer eines Traktors in der Regel die stärkere Position einnimmt, ist es essentiell, aktiv Unfälle zu vermeiden. Eine große Rolle nimmt diesbezüglich das Licht ein, da die Maschinen vor allem bei Nacht oder Nebel für andere Verkehrsteilnehmer nur schwer erkennbar sind.

Bevor man sich demzufolge in den Straßenverkehr begibt, sind alle Lichter zu kontrollieren. Rücklicht, Bremslicht, Blinker und Rückstrahler müssen funktionieren und – noch wichtiger – sichtbar sein. Durch Schmutz und aufgewirbelten Staub werden Lichter verdeckt und sind kaum zu erkennen. Eventuell muss sogar mehrmals am Tag geputzt werden, um für andere Fahrer aufzufallen.

Wer weitere Arbeitsgeräte transportiert, der muss sich auch darum sorgen, dass diese gesehen werden. Sobald ein Gerät mehr als 100 Zentimeter über die Schlussleuchte des Schleppers hinausragt, sind neue Lichter anzubringen. An das hintere Ende der angehängten Maschine gehören ein Warndreieck und eine Schlussleuchte. Wenn besonders hohe Fracht transportiert wird, sollte am obersten Ende eine Kennzeichnung angebracht werden. Das sorgt dafür, dass Autofahrer mit besonderer Vorsicht überholen.

Andere Sicherheitsvorkehrungen

Da bei Landwirtschaftsfahrzeugen oft große Teile der Mechanik leichter zugänglich sein müssen als beispielsweise beim Auto, muss auch in dieser Hinsicht auf die Sicherheit geachtet werden. Der Hersteller oder Besitzer des Traktors hat sicherzustellen, dass keine Verbrennungsrisiko an heißen Fahrzeugteilen besteht. Außerdem darf keine Einzugsgefahr von Kleidung oder Körperteilen in die Getriebeteile bestehen. Insgesamt muss also alles, was eine Gefahr für den Arbeitenden darstellt, durch Gitter abgegrenzt sein, um Verletzungen zu vermeiden.

Komfort bedeutet Sicherheit

Da Landwirte oft bis zu zehn Stunden am Tag im Traktor verbringen, ist Komfort ein sehr wichtiges Thema. Wer sich bei der Arbeit wohlfühlt, der wird effizienter arbeiten, sich besser konzentrieren und dadurch auch weniger Unfälle oder gefährliche Situationen verhindern können. Um diesen Komfort zu ermöglichen, sollte der Fahrer bestenfalls von der Maschine selbst isoliert werden. Das bedeutet, dass möglichst wenig Lärm, Geruch und Vibrationen ins Innere der Fahrerkabine dringen können. Dies wird zum Beispiel durch Dämpfung des Sitzes und eine spezielle Lüftung ermöglicht. Vor allem bei der Verwendung von Chemikalien im landwirtschaftlichen Bereich ist es von hoher Wichtigkeit, dass keine Dämpfe oder Partikel in die Fahrerkabine eindringen.

Quelle: ML

Bildquelle: ML-Archiv


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