Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, wird am Dienstag, 24. Mai 2022, zum Agrar- und Fischereirat nach Brüssel reisen. Auch diese Ratstagung wird im Zeichen des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine, der Lage auf den Agrarmärkten infolge des Krieges sowie der Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit stehen.
Cem Özdemir: „Putins völkerrechtswidriger Angriff auf die Ukraine hat den Druck auf die globalen Ernährungssysteme massiv erhöht. Die internationale Staatengemeinschaft ist gefragt, Wege zu finden, wie das ukrainische Getreide exportiert werden kann. Ich bin froh, dass die EU-Kommission jetzt einen Aktionsplan für Solidaritätskorridore aufgesetzt hat, um das ukrainische Getreide an den Weltmarkt zu bringen. Das hilft gegen den Hunger in den ärmsten Ländern dieser Welt und schafft in den Lagern den dringend benötigten Platz für die neue Ernte.“ Gleichzeitig sei es wichtig, die globale Versorgung zu stärken, ohne andere Krisen zu befeuern. „Klimakrise und Artensterben pausieren nicht, nur, weil Putin die Ukraine überfällt und einen Kornkrieg führt. Statt beim Klima- und Artenschutz nachzulassen, braucht es pragmatische Lösungen. Ich habe vorgeschlagen, die neue Fruchtwechsel-Regelung zu verschieben, damit unsere Landwirtinnen und Landwirte mehr Weizen anbauen können. Damit können gleichzeitig die ohnehin schon wenigen Flächen für den Artenschutz erhalten bleiben“, so Özdemir.
„Uns muss klar sein: Nicht die Maßnahmen für Klima- und Artenschutz bedrohen die Ernährungssicherung, sondern die Klimakrise und das Artensterben selbst – beides zerstört die Grundlagen für unsere Landwirtschaft.“ Bundesminister Özdemir wird seinen europäischen Amtskolleginnen und -kollegen auch über die Ergebnisse des Treffens der G7-Agrarminsterinnen und -Agrarminister vom 13. bis 14. Mai 2022 in Stuttgart berichten. Auf Initiative von Bundesminister Özdemir wird im Agrarrat zudem die schrittweise Reduzierung der Torfnutzung beraten. Zum Torfabbau werden Moore trockengelegt. Dabei wird klimaschädliches CO2 freigesetzt, das zuvor über viele Jahre in den Mooren gespeichert war.
Özdemir: „Torffrei Gärtnern ist Klimaschutz – egal ob auf dem Balkon, im Garten oder im Gewächshaus. Das Thema Torfminderung ist trotz seiner großen Bedeutung für den Klimaschutz bisher nicht auf EU-Ebene vertieft erörtert worden. Ich will einen Meinungsaustausch in Gang setzen und werbe dafür, auf EU-Ebene gemeinsam vorzugehen, um klimafreundliche Alternativen zu finden und von Torf wegzukommen.“
Quelle: BMEL
Bildquelle: BMEL/Photothek/Zahn
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