Die Ukraine spendet Äthiopien eine ganze Schiffsladung Weizen. Die Kosten für den Transport übernimmt die Bundesregierung.

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat die Verlängerung der sogenannten Schwarzmeerinitiative zum sicheren Export von ukrainischen Agrarprodukten begrüßt. Durch das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Abkommen, das nun um 120 Tage verlängert wurde, kann die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges etwa Weizen auf dem Seeweg verschiffen.

Bundesminister Özdemir: „Ukrainisches Getreide kann weiter sicher über das Schwarze Meer verschifft werden und trägt damit zur weltweiten Ernährungssicherung bei. Das ist für weltweit Millionen Notleidende ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten. Als einer der wichtigsten Agrarexporteure trägt die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges zur Stabilisierung der Weltmärkte bei und hilft, Lebensmittel bezahlbar zu halten. Besonders in Ostafrika, wo eine der schlimmsten Hungerskrise wütet, sind Mütter und Väter darauf angewiesen, um ihre Kinder zu ernähren.“

In dem Zusammenhang dankt der Bundeslandwirtschaftsminister der Ukraine für eine Spende von 25.000 Tonnen Weizen, die über das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen nach Äthiopien gebracht wird. Die Bundesregierung unterstützt diese Initiative und übernimmt die Transportkosten in Höhe von 14 Millionen Dollar für das Schiff, das den Hafen von Odessa bereits verlassen hat.

Özdemir: „Die Ukraine zeigt, dass sie selbst in Zeiten größter Not Verantwortung für die hungernden Menschen auf dieser Welt übernimmt. Mit der ukrainischen Weizenspende können 1,6 Millionen Menschen in Äthiopien einen ganzen Monat lang ernährt werden. Das verdient größten Respekt und unsere Unterstützung. Die Ukraine und der Westen stehen Seite an Seite im Kampf gegen den Hunger auf der Welt – dafür möchte ich meinem ukrainischen Amtskollegen Mykola Solskyj von Herzen danken. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass ukrainisches Getreide vor allem den Staaten zugutekommt, in denen der Hunger besonders groß ist.“

Gleichzeitig bekräftigte Özdemir die Notwendigkeit, Alternativexportrouten zum Schwarzen Meer dauerhaft zu etablieren. „Die Ukraine kann sich nicht wieder von der Gunst Russlands abhängig machen. Wir müssen damit rechnen, dass Putin das Schwarzmeer-Getreideabkommen auch weiterhin als Druckmittel einsetzen wird“, so Bundesminister Özdemir. „Es ist richtig und wichtig, dass die internationale Gemeinschaft an dauerhaften Alternativrouten arbeitet. Wir haben dabei schon einige Fortschritte gemacht. Mit den europäischen Solidaritätskorridoren sind Europa und die Ukraine weiter zusammengewachsen. Es ist gut, dass die EU-Kommission mit Partnern eine weitere Milliarde Euro zum Ausbau der Solidaritätskorridore mobilisiert hat.“

Russlands Angriffe haben sich von Anfang an gezielt gegen die Agrarproduktion und -exporte der Ukraine gerichtet. Die Agrarexporte sind für die Ukraine eine wichtige Einnahmequelle. Durch die russische Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen, über die der Großteil der Agrargüter exportiert wurde, stiegen die Weltmarktpreise für Getreide zeitweise enorm an, was weltweit zu Ernährungsunsicherheit geführt und die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen zusätzlich gefährdet hat.

Quelle: BMEL

Bildquelle: ML-Archiv