Eier von den eigenen Hühnern, Milch von der eigenen Kuh. Immer mehr Menschen interessieren sich für die eigene Landwirtschaft in kleinem Stil. Dabei kann nicht nur die Qualität garantiert werden. Auch für das Tierwohl ist es vorteilhaft, wenn Schweine, Kühe und Co. richtig in kleinen Gruppen gehalten werden. Vor allem für Anfänger kann die Nutztierhaltung aber durchaus eine Herausforderung sein. Wir haben die wichtigsten Tipps gesammelt.

Oft beginnt es mit den Hühnern

Im Vergleich zu Schweinen oder gar Kühen sind Hühner deutlich pflegeleichter und einfach zu halten. Nicht nur deswegen stellen sie oft den Einstieg in die eigene Nutztierhaltung dar. Dabei steht oft gar nicht einmal so sehr der Hühnerstall im Fokus. Vor allem brauchen die Tiere Auslauf. Viel frische Luft, Sonne und natürliche Versteckmöglichkeiten sorgen dafür, dass sich Hühner im Garten pudelwohl fühlen. Ein passendes Gehege kann einfach mit einem Hühnerzaun abgesteckt werden. So wird verhindert, dass die Tiere ausbüxen. Idealerweise ist der Zaun rund 1,50 Meter hoch. Wer in der Nähe von Wäldern, Wiesen und Feldern wohnt, sollte unbedingt auch auf ein festes Fundament achten. Denn Marder und Füchse können den Zaun untergraben und die Hühner zu wehrlosen Opfern machen. Neben dem Gehege braucht es dann auch noch einen passenden Stall. Dieser sollte zumindest 2 x 2 x 2 Meter groß sein. Wichtig zu wissen ist, dass Hühner staubigen und trockenen Boden zur Gefiederpflege brauchen. Ist der Boden saftig grün, kann etwa eine Sandgrube für die Tiere ausgehoben werden. Als Futter kommen die Reste aus der eigenen Küche infrage. Nudeln, Reis, Hafer und Mais stehen bei den Tieren besonders hoch im Kurs. Pro Woche kann pro Henne mit 3 bis 6 Eiern gerechnet werden. Für den täglichen Bedarf sind also bereits zwei Hennen ausreichend.

Schweinehaltung für fortgeschrittene Hobbylandwirte

Wer sich bereits mit der Nutztierhaltung vertraut gemacht hat, kann auch auf Schweine setzen. Zu beachten ist, dass die Tiere nicht im Stadtgebiet gehalten werden dürfen. Für das Halten der Schweine braucht es per Gesetz keine speziellen Kenntnisse. Damit die intelligenten Lebewesen sich aber wohlfühlen, gibt es dennoch wichtige Punkte zu beachten. Für ein artgerechtes Leben sorgen unter anderem die Schweinehaltungshygieneverordnung, die Viehverkehrsordnung und das Tierschutzgesetz. Vor der ersten Anschaffung sollte man sich mit diesen Bereichen besonders intensiv auseinandersetzen. Auch Schweine benötigen eine große Freifläche. Pro Tier sollten zumindest 750 Quadratmeter Freifläche verfügbar sein. Auch dieses Areal muss entsprechend eingezäunt werden. Schweine sind neugierige Tiere und können sich auch schnell einmal vom Acker machen. Oder eben den Acker des Nachbarn auf der Suche nach Futter zerstören. Für die kälteren Monate braucht es auch unbedingt einen geschützten Stall. Dieser kann bei Bedarf einfach selbst mit Wellblech und Holz gezimmert werden. Die Tiere benötigen einen trockenen und warmen Ort, helle Räumlichkeiten und eine Futterstelle. Als Streu kann auf Stroh zurückgegriffen werden. Im Stall muss dieses übrigens einmal die Woche gewechselt werden. Hinsichtlich der Nahrung sind Schweine nicht wählerisch. Jedoch verzehrt ein ausgewachsenes Tier bis zu 18 kg pro Tag. In der privaten Tierhaltung kann sich die Futtermittelbeschaffung also schnell einmal als schwierig herausstellen.

Rinderhaltung gestaltet sich als schwierig

Die Milch von der eigenen Kuh zu trinken, ist für Selbstversorger und Hobby-Landwirte ein sportliches Ziel. Denn die Herdentiere benötigen jede Menge Platz, sehr viel Wasser und ein mit Stromzaun gesichertes Areal. Für ein Tier braucht es in der Regel eine Weidefläche von 0,33 ha / Kuh. Auch ein Futterlager und ein Mistplatz dürfen nicht fehlen. Zudem müssen Rinderbesitzer sich bei der Tierdatenbank registrieren. Wer sich dennoch an das Großprojekt wagen möchte, sollte vorab mit einem erfahrenen Rinderbauer sprechen. Dieser kann die Voraussetzungen bewerten und weitere wichtige Tipps und Tricks verraten.

Quelle: ML

Bildquelle: ML-Archiv


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