Am 3. September startet Nordzucker mit der Verarbeitung der Zuckerrüben. Aufgrund der Trockenheit in weiten Teilen Europas erwartet Nordzucker konzernweit eine Ernte unter dem Vorjahresniveau. Für die Herausforderungen zur Energieversorgung konnten konzernweit Lösungen gefunden werden. Das Ende der Kampagne erwartet Nordzucker Ende Januar 2023.

Den ersten Zucker gewinnt Nordzucker in diesem Jahr im Rahmen der Öko-Rüben-Kampagne im Werk Schladen (Deutschland). Nordzucker verarbeitet Rüben aus ökologischem Anbau in Schladen, Nykøbing (Dänemark) und Kèdainiai (Litauen) jeweils zu Beginn der Kampagne. Die anderen Nordzucker-Werke in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Litauen, Polen und der Slowakei starten zwischen dem 11. September und Anfang Oktober mit der Rübenverarbeitung.

Bei etwas höheren Zuckergehalten als in den Vorjahren rechnet Nordzucker insgesamt mit einer Ernte leicht unter dem Durchschnitt der zurückliegenden Jahre. Die teils extreme Trockenheit führt bei den Rübenerträgen zu deutlichen regionalen Unterschieden. Die derzeitige Planung geht von einem Abschluss der Rübenverarbeitung Ende Januar 2023 aus.

Die Verarbeitung von Zuckerrohr in den australischen Werken läuft bereits seit Mitte Juni. Heftige Regenfälle hatten Ernte und Verarbeitung dort zeitweise verzögert. Es wird eine Ernte über dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Sicherung der Energieversorgung hat Priorität

In vielen Werken hatte Nordzucker aus Energie- und Umweltschutzgründen die Energieversorgung auf Erdgas umgestellt und bereits 60 Prozent CO2-Emissionen gegenüber 1990 reduziert. Die aktuelle Unsicherheit bei der Gasversorgung hat zu besonderen Herausforderungen geführt. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben wo möglich und notwendig die Werke seit Ende Februar vom Energieträger Gas auf Öl umgestellt, um die Verarbeitung der Zuckerrüben zu sichern. In dieser kurzen Zeitspanne ist das eine enorme Leistung,“ führt Alexander Godow, COO, aus. „Dadurch sichern wir die Versorgung unserer Kunden mit Zucker aus regional angebauten Zuckerrüben. Außerdem trägt Nordzucker zur Entlastung des knappen Gasmarktes zugunsten aller Verbraucher bei.“ Nordzucker geht davon aus, auch an den Standorten, an denen keine Umstellung möglich war, ausreichend Gas in der Kampagne zur Verfügung zu haben.

Die aktuelle Energiesituation bestärkt Nordzucker, an ihrer langfristigen Strategie zur Erzeugung von Biomethan aus Rübenschnitzeln zur Deckung des eigenen Energiebedarfs festzuhalten. „Unser Ziel ist es, langfristig ohne fossile Energie auszukommen“, erklärt Dr. Lars Gorissen, CEO, und erläutert: „Konkret bedeutet das, aus den bei der Zuckergewinnung anfallenden Rübenschnitzeln Biomethan zur Erzeugung des eigenen Bedarfs an Wärme und Strom zu gewinnen und so klimaneutral und energieautark zu werden. Wir sind bereit, die damit verbundenen Investitionen zu tätigen, wenn die politischen Rahmenbedingungen geschaffen sind.“

Geplanter Kampagnestart aller Nordzucker-Werke:

Land          Werk              Start der Rübenanfuhr

Deutschland   Clauen                 10.09.2022
              Nordstemmen            13.09.2022
              Schladen               01.09.2022
              Uelzen                 10.09.2022
              Klein Wanzleben        12.09.2022

Dänemark      Nakskov                15.09.2022
              Nykøbing               13.09.2022

Schweden      Örtofta                15.09.2022

Finnland      Säkylä                 04.10.2022

Litauen       Kèdainiai              20.09.2022

Polen         Chelmza                14.09.2022
              Opalenica              21.09.2022

Slowakei      Trencianska Teplá      21.09.2022

Hintergrund

Kampagne

Als Zuckerrübenkampagne oder kurz Kampagne wird der Zeitraum des Jahres bezeichnet, in dem die Zuckerrüben in den Zuckerfabriken verarbeitet werden. Die Kampagne dauert in der Regel von Mitte September bis Januar.

Nordzucker Konzern

Der Nordzucker Konzern mit Hauptsitz in Braunschweig, Deutschland, ist einer der führenden Zuckerhersteller weltweit. Aus Rübe und Rohr gewinnen wir Weißzucker, Rohzucker, Raffinade, Spezialitäten sowie flüssige Zucker. Darüber hinaus stellt das Unternehmen Futtermittel, Melasse, Düngemittel und Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien sowie Strom her. Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette hat dabei eine hohe Priorität. Insgesamt stehen 3.800 Mitarbeiter in 21 europäischen und australischen Produktions- und Raffinationsstätten konzernweit für exzellente Produkte und Services und bilden so die Basis für den weiteren Wachstumskurs.

Quelle: Nordzucker

Bildquelle: Nordzucker / Matthias Schulte


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