Am 4. Tag der Mahnwache in München besuchte die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Bauern. Sie nahm sich kurz Zeit um über die Probleme zu Reden.
Laut ihren Aussagen könnten sich die Landwirte diese Mahnwache sparen, den sie als Bayerische Landwirtschaftsministerin wird das Aktionsprogramm Insektenschutz ablehnen.
Näheres im Video:
Die Mahnwache geht noch bis Mittwoch vor der Staatskanzlei in München (Pilotystrasse).
Video – Mahnwache München 08.02.2021 – Statement von Michael Muhr 3. Vorstand LsV-Bayern
Das BMU stellt mit dem Entwurf zum Insektenschutzpaket die deutsche Ernährungssicherung in Frage!
Am Mittwoch, dem 10.2.2021, soll im Bundeskabinett das sogenannte Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen werden. Hierbei geht es um Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz und in der Pflanzenschutzmittel Anwendungsverordnung.
Das Aktionsprogramm „Insektenschutz“ war 2019 einer der Hauptgründe, warum die Landwirtinnen und Landwirte in ganz Deutschland auf die Straße gegangen sind. Jeder, der sich mit dem Thema Insektensterben auseinander-setzt, weiß, dass die Rückgänge der Insektenpopulation auf sehr viele Faktoren zurückzuführen sind. Neben der Landwirtschaft haben die Einflussfaktoren Lichtverschmutzung, Flächenversiegelung, Klimaveränderungen oder auch Strahlungen aus unterschiedlichen Quellen (z. B. Handystrahlung) erheblichen Einfluss auf die Population der Insekten.
In diesen Gesetzesänderungen entstehen jedoch Flächenentwertungen und starke Einschnitte nur auf Seiten der Landwirtschaft; wirkliche Konsequenzen ergeben sich bei den weiteren Verursachern für Insektenrückgänge nicht.https://www.youtube.com/embed/-uTJ3nA5shM?feature=oembed
Für die Landwirtschaft sind gewaltige Einschnitte geplant. Durch Verbote von Insektiziden und Herbiziden in FFH-Gebieten, durch Abstände zu Gewässern, welche aus keiner wissenschaftlichen Grundlage heraus begründet sind, durch Unterschutzstellung von bestimmten, sogar gewerblich genutzten Obstbaumbeständen und Grünlandbeständen, sollen mindestens 1.320.000 ha (8%!) wertvolle Nutzfläche in Deutschland zur Nutzung und zur
Ernährungssicherung verloren gehen – ohne irgendeinen finanziellen Ausgleich, den Schaden trägt der Landwirt wieder allein!
Man darf nicht vergessen, dass die deutsche Landwirtschaft bereits 10 Prozent der Nutzfläche für den Natur- und Artenschutz zur Verfügung stellt, in Form von Agrarumweltmaßnahmen, Vertragsnaturschutz und ökologischer Vorrangfläche! Vorzeigebeispiele für ein erfolgreiches Miteinander!
Dagegen werden alle Gespräche, welche von Seiten der Landwirtschaft mit der Politik geführt wurden, durch diese Änderungen in Frage gestellt. Man muss damit die ganze Landwirtschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Deutschland in Frage stellen, sollte das Paket so verabschiedet werden.
Wir lehnen das Aktionsprogramm „Insektenschutz“ ab und fordern einen Maßnahmenkatalog im Konsens mit der Landwirtschaft. Dass dieses funktioniert, hat zum Beispiel das Land Niedersachsen mit dem „Niedersächsischen Weg“ gezeigt. Diese Lösung wird mit den geplanten Änderungen im Übrigen vollkommen untergraben.
In den letzten Monaten haben wir den Verantwortlichen sehr viele konstruktive Vorschläge vorgelegt und damit signalisiert, dass wir nicht gegen Insektenschutz sind.
Auch Bayern bietet eine hervorragende Lösung durch Kulap und Vertragsnaturschutzprogrammen für den Insektenschutz. Jährlich nutzen tausende Bauern so diese Möglichkeiten, individuell Maßnahmen zu ergreifen, die zu ihrem Betrieb und somit auch zu ihrem regionalen Umfeld passen!
Anfang der Woche wollen die beteiligten Verbände dem Ministerpräsidenten ein gemeinsames Schreiben übergeben.
Insektenschutz kann nur zusammen mit der Landwirtschaft funktionieren, mit fairen Anreizen und nicht durch unsachliche Verbote!
Bildergalerie Mahnwache München 08.02.2021:
Bildquelle: Landwirte vor Ort / Grundner Tobias / LsV-Bayern
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