Unter dem Motto „Unsere Existenzen sind bedroht: Kein Zwang – mehr Flexibilität!“ veranstalteten Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern der Interessengemeinschaft (IG) „Kein Zwang zur Weide!“ am Mittwoch, den 09. April 2025, eine Mahnwache in München. Von 09.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr machten sie gegenüber dem Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft friedlich auf ihre Lage aufmerksam.
Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern kämpfen um ihre Familienbetriebe!
Die Existenzen sind bedroht: Kein Zwang – mehr Flexibilität!

Worum geht es ?
Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind seit Generationen in der ökologischen Landwirtschaft verwurzelt.
Sie stehen heute mit ihren Familienbetrieben vor einer ungewissen Zukunft. Nicht, weil sie Bio nicht wollen – sondern weil starre Vorgaben wie der pauschale Weidezwang aus dem „Weidepapier“ ihnen die Luft zum Atmen nehmen.
Bio in Gefahr! Weide muss leistbar bleiben, für eine gemeinsame Zukunft von Tier, Mensch und Bauernhof.
„Diese Mahnwache ist unser erstes Angebot an die Politik und die Öffentlichkeit, mit uns an konstruktiven Lösungen zu arbeiten. Wir sind Bio, wir wollen Bio bleiben, weil wir Bio können! Wir sind keine Gegner der Weidepflicht, sondern bieten konstruktiv flexible Lösungen an, die in der EU-Verordnung bereits vorgesehen sind!“
Die Forderungen an Politik und Behörden der Landwirte:
Die Interessengemeinschaft fordert von der Politik auf Bundes- und Landesebene:
- Eine praxisgerechte Umsetzung der EU-Öko-Verordnung in Deutschland und damit eine unbefristete
Ergänzung des Weidepapiers für rechtssichere Ausnahmen von der Weidepflicht. - Flexibilitätsregelungen für tierwohlgerechte Stall- und Laufhofsysteme ohne Weide – insbesondere dort, wo Weidehaltung aus Tierschutz-, Umwelt- oder Bewirtschaftungs-gründen nicht möglich oder sinnvoll ist.
- Gleichwertige Tierwohlmaßnahmen als anerkannte Alternative zur Weide – im Einklang mit der EU-Öko-Verordnung.
- Planungssicherheit und Verlässlichkeit für Bio-Betriebe, die sich über Jahrzehnte auf gesetzliche Vorgaben verlassen haben.
Dialog statt Zwang – Zukunft statt Aufgabe
„Wir sind überzeugte Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern. Wir wollen unsere Betriebe erhalten, unsere Tiere artgerecht halten und unseren Beitrag zu Klima-, Umwelt- und Tierschutz leisten. Aber wir brauchen Spielräume und Vertrauen – keine pauschalen Verbote.“
Die Mahnwache ist ein deutliches Signal an die Politik: Wer Bio will, muss Bio auch ermöglichen.
„Wir stehen hier nicht nur für unsere Höfe – wir stehen hier für unsere Familien, für unsere Tiere, für unsere Heimat und für die Zukunft einer Bio-Landwirtschaft mit Herz und Verstand.“
Die IG appelliert an Staatsministerin Michaela Kaniber und das Bayerische Landwirtschaftsministerium, sich auf Bundes- und EU-Ebene für eine praxisgerechte Lösung und damit eine Anpassung des Weidepapiers einzusetzen.
Die EU-Öko-Verordnung lässt Ausnahmen ausdrücklich zu – Deutschland muss diese Spielräume im Rahmen des Weidepapiers endlich nutzen, statt durch verbandsinitiierte Überregulierungen funktionierende Ökobetriebe zu gefährden.
Quelle: IG „Kein Zwang zur Weide!“
Bildquelle: IG „Kein Zwang zur Weide!“
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