Vor dem heute angesetzten Trilog zwischen Europäischem Parlament, Rat und Kommission erneuern die Familienbetriebe Land und Forst ihre Kritik am geplanten EU-Bodenüberwachungsgesetz. Der vorliegende Entwurf würde zu erheblichem bürokratischem Mehraufwand führen, ohne den Bodenschutz in der Praxis zu verbessern.

„Die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, ist elementar für die Zukunft unserer Betriebe – das liegt im ureigenen Interesse jedes Land- und Forstwirts“, erklärt Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Dazu braucht es keine neuen Vorschriften auf EU-Ebene.“

Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem die Einteilung land- und forstwirtschaftlicher Flächen in sogenannte Bodenbezirke sowie standardisierte Bewirtschaftungsauflagen vor. Damit verbunden ist ein erheblicher technischer und bürokratischer Mehraufwand:

Die Zahl der Bodenmessstationen könnte sich von derzeit rund 5.900 auf bis zu 17.000 nahezu verdreifachen. Zugleich setzt der Vorschlag auf ein einheitliches europäisches System – ein klassischer „One-size-fits-all“-Ansatz, der der hohen regionalen Vielfalt der Böden nicht gerecht wird. Aus Sicht der Familienbetriebe Land und Forst sollten solche Fragen in der Verantwortung der Mitgliedstaaten verbleiben.

„Ein zusätzlicher europäischer Rechtsrahmen bringt keine inhaltlichen Fortschritte, sondern schafft Doppelstrukturen und zusätzliche Bürokratie“, so Elverfeldt. „Gerade vor dem Hintergrund des von Kommissionspräsidentin von der Leyen angekündigten Bürokratieabbaus sendet dieser Vorschlag das falsche Signal. Was es stattdessen braucht, ist der direkte Austausch mit der Praxis – und ein besseres Zusammenspiel der bereits bestehenden Maßnahmen.“

Quelle: Familienbetriebe Land und Forst e.V

Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv


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