Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird auch für die regionale Erzeugung von Obst und Gemüse eine künstliche Bewässerung immer wichtiger. Wie wichtig eine regionale und funktionierende Erzeugung von Nahrungsmitteln ist, hat die Corona-Pandemie sehr deutlich vor Augen geführt. Anlässlich des Weltwassertages am 22. März macht Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Wasserversorgung für die Landwirtschaft aufmerksam.

„Wir Menschen brauchen Wasser nicht nur als Trinkwasser, sondern auch zur Erzeugung unserer Nahrungsmittel“, sagte die Ministerin. Bayern hat bei Obst und Gemüse einen geringen Selbstversorgungsgrad, daher ist der Ausbau einer überbetrieblichen Bewässerungsinfrastruktur unerlässlich. „Obst-, Wein- und Hopfengärten gehören zum Bild unserer einmaligen bayerischen Kulturlandschaft einfach dazu. Sie sichern nicht nur die Versorgung mit heimischen Nahrungsmitteln, sondern sind gleichzeitig ein wahrer Tourismusmagnet“, so die Ministerin weiter.

Bayern hat beim Thema Wasserversorgung ein klares Süd-Nord-Gefälle. Um die Produktion von heimischem Obst und Gemüse langfristig zu sichern, muss ein nachhaltiges Bewässerungssystem geschaffen werden. Dafür sollen auf lange Sicht stärker Oberflächengewässer statt Grundwasservorkommen genutzt werden. Flüssen soll, wenn sie im Winter hohe Wasserstände aufweisen, Wasser entnommen und in Becken für die spätere Bewässerung gespeichert werden. Bereits 2018 wurde dafür zusammen mit dem Umweltministerium der Aktionsplan Bewässerung installiert.

Auch der laufende Waldumbau wird zunehmend durch Trockenheit und Dürre beeinträchtigt. Seit Frühjahr 2020 fördert deshalb das Forstministerium auch die Bewässerung von Forstkulturen, wenn die klimatoleranten Bäumchen in der sensiblen Anwuchsphase aufgrund von Wassermangel abzusterben drohen. Im vergangenen Jahr hat der Freistaat auf diese Weise 500 Bewässerungsmaßnahmen mit rund 480.000 € bezuschusst, ausschließlich für wassersparende Gießverfahren direkt an der einzelnen Pflanze. „Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat uns leider gezeigt, dass zur Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel auch eine Bewässerung von Jungbäumen in manchen Teilen Bayerns notwendig sein kann“, sagte Ministerin Michaela Kaniber.

Auch Bayerns Hobbygärtner können einen Beitrag zum Wassersparen leisten. Hierzu gibt es extra eine Broschüre „Bewässerung im Haus und Kleingarten“, der Bayerischen Gartenakademie an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (www.lwg.bayern.de/gartenakademie/165940/index.php).