Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch Starkregenereignisse in weiteren Teilen Deutschlands, haben auch die Ernten landwirtschaftlicher Betriebe zerstört. In den betroffenen Gebieten kommt es dadurch vielfach zu einem Mangel an Viehfutter. Verschärft wird die Situation in vielen Betrieben zudem dadurch, dass aufgrund der schlechten Futterernten der letzten drei Dürrejahre keine Reserven vorhanden sind. Insbesondere Betriebe mit Rinder-, Pferde- oder Schafhaltung sind betroffen.

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat daher die Initiative ergriffen und heute dem Kabinett eine Verordnung vorgelegt, die es den Bundesländern ermöglicht, Gebiete mit witterungsbedingtem Futtermangel auszuweisen. In diesen Gebieten können die Landwirte in diesem Jahr dann ausnahmsweise bestimmte ökologische Vorrangflächen uneingeschränkt für die Futternutzung verwenden.

Julia Klöckner: „Den betroffenen Landwirten in den Flutregionen greifen wir damit pragmatisch unter die Arme. Viele berichten, dass es ihnen aufgrund der Schäden an Viehfutter fehlt. Um sicherzustellen, dass die Tiere weiter gut versorgt werden können, habe ich gehandelt: Das Kabinett hat heute zugestimmt, das Landwirte zusätzliche Flächen für Futterzwecke nutzen können.“

Konkret geht es um die Zwischenfrüchte, die nach der Ernte der Hauptkultur ausgesät werden, also zum Beispiel Kleegrasgemische. Im Normalfall dürfen diese Flächen, sofern sie als ökologische Vorrangflächen angemeldet werden, im Rahmen der EU-Agrarförderung nur für die Beweidung mit Schafen und Ziegen genutzt werden. Durch die Ausnahmeregelung ist dann auch eine Beweidung mit anderen Tierarten (zum Beispiel Rindern, Pferden) oder ein Schnitt für Futterzwecke möglich. Diese Regelung ist auf das Jahr 2021 bzw. den Anfang des Jahres 2022 begrenzt.

Quelle: BMEL

Bildquelle: ML-Archiv


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