Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben auf den Absturz der Ausstellerzahlen bei der Fachmesse Eurotier hingewiesen, die am Dienstag in Hannover ihre Tore öffnet.

„In dem Rückgang um mehr als 30 Prozent spiegelt sich eine gigantische Investitionszurückhaltung der bäuerlichen Tierhalter wieder, die offensichtlich nicht bereit sind, sich auf kostspielige Tierwohl-Experimente einzulassen“, sagte Thomas Frenk von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Bei den derzeit getätigten Investitionen stehe die Unterhaltung bestehender Kapazitäten im Vordergrund, schätzt der 45jährige Milchviehhalter aus dem badischen Nonnenweier die Lage ein: „Jedenfalls kenne ich niemanden mehr, der noch an die grünen Visionen vom Umbau der Tierhaltung glaubt oder auf das DLG-Gesäusel von Agri-Future-Lab bis Animal-Welfare-Award hereinfällt.“

Wer als Bauernhof mit Tierhaltung überleben möchte, müsse sich darauf einstellen, dass die gegenwärtige Bundesregierung eine Halbierung der Nutztierbestände anstrebt und gleichzeitig billiger Importware aus Übersee zollfreien Marktzugang gewährt, beschreibt Frenk die Situation: „Diese Strategie zerstört Existenzen, verschwendet Ressourcen und gefährdet die Versorgung unserer Bevölkerung mit Lebensmitteln, aber sie ist real und deshalb nicht schönzureden.“ Für die wirtschaftenden Betriebe komme es jetzt darauf an, mit möglichst niedrigen Kosten den Zeitraum zu überbrücken. Dass Cem Özdemir den Bauern in einer Prodiumsdiskussion bereits gedroht habe, wer auf Zeit spiele, den werde der Transformationsprozess später umso härter treffen, sieht Frenk als Eingeständnis von Schwäche: „Der Minister wird nervös, weil die Betriebe kein Geld in seine Hightech-Streichelställe versenken.“

Die große Mehrheit der Bauernhöfe mit Tierhaltung stehe wirtschaftlich solide da, für sie gebe es überhaupt keinen Anlass, sich mit ominösen gesellschaftlichen Forderungen auseinanderzusetzen, argumentiert Frenk. In der Sache bleiben die FREIEN BAUERN deshalb hart: Tierhaltung sei unverzichtbar für natürliche Kreisläufe und regionale Wertschöpfung, und sie sei klimaneutral, weil den Ausgasungen der Nutztiere die Photosynthese der Futterpflanzen gegenüber stehe. Frenk: „Einer wird übrig bleiben, die grüne Partei oder der grüne Beruf. Warten wir´s ab.“

Quelle: Freie Bauern

Bildquelle: Freie Bauern


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