Mehr stehendes Totholz und weniger Technikeinsatz durch das „Wald-Klima-Paket“ gehen auf Kosten der Arbeitssicherheit im Wald.

Das neue Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sieht vor, Betriebe zu fördern, die ihre Wälder nach Kriterien bewirtschaften, die sowohl über den gesetzlichen Standard als auch über bestehende Zertifizierungen wie PEFC und FSC nachweislich hinausgehen. Hierbei wird auch eine Verringerung von Rückegassen und das gezielte Belassen von Totholz verlangt. Dies erhöht das Unfallrisiko aller im Wald arbeitenden Menschen. Für die gefährliche Motorsägenarbeit sollten zudem nur gut ausgebildete Personen eingesetzt werden. Die gesamte Branche ist hier gefordert, nicht leichtfertig hohe Unfallrisiken in Kauf zu nehmen.

Das Arbeitsschutzrecht fordert neben einem universellen Technikvorrang eine sachgerechte Verknüpfung der Schutzgüter bei der Bestimmung von Arbeitsschutzmaßnahmen. Die Festlegung forstlicher Arbeitsverfahren ist demnach sachlich begründet und fallbezogen vorzunehmen. Dabei ist zu gewährleiten, dass die Gesundheit immer das höchste Schutzgut bleiben muss. Kann stehendes Totholz aus Sicherheitsgründen vor der Ernte eines Baumes nicht zu Fall gebracht werden, ist der zu erntende Baum zu belassen. Kann eine verfügbare Forsttechnik umweltschonend eingesetzt werden, ist sachgerecht zu entscheiden und diese vorzuziehen.

Das geförderte, klimaangepasste Waldmanagement für kommunale und private Waldbesitzende muss gleichsam ein Programm für eine noch bessere Arbeitssicherheit im Zukunftswald werden. Die Lösungswege dazu sind bekannt.

Quelle: SVLFG

Bildquelle: ML-Archiv