Anlässlich der zahlen des Statistischen Bundesamtes importierter Schweine, die in deutschen Betrieben geschlachtet wurden, gab es heute vom BMEL eine Pressemitteilung:

Die Zahl der Schlachtungen von Schweinen ausländischer Herkunft belief sich 2022 auf rund 1,2 Millionen Tiere. Gegenüber dem Vorjahr war das zwar ein Anstieg um 75.000 Tiere (bei Gesamtschlachtungen in Deutschland von 47 Millionen Tieren). Allerdings lagen die Schlachtungen von Schweinen ausländischer Herkunft in den Vorjahren noch deutlich höher (2020 rund 2,3 Millionen Tiere und 2019 rund. 3,3 Millionen Tiere).

Insofern lässt sich hier – wie von manchen propagiert – kein Zusammenhang feststellen zum Vorhaben der Bundesregierung, die Tierhaltung zukunftsfest aufzustellen. Im Gegenteil: Wichtige Weichenstellungen wurden in den vergangenen Legislaturperioden nicht umgesetzt. Auch deswegen ist die Zahl Schweine haltender Betriebe in Höhe von rund 60.000 im Jahr 2010 auf rund 32.000 Betriebe im Jahr 2020 gesunken (Angaben lt. Landwirtschaftszählung des Statistischen Bundesamtes).

Ziel der Bundesregierung ist es, die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest aufzustellen. Dazu gehört ein Gesamtpaket aus Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, Umbauförderprogramm sowie bau- und emissionsschutzrechtlicher Änderungen.

Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz schafft die rechtliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft mit der Haltungsform der Tiere. Es regelt zudem die damit in Zusammenhang stehenden Pflichten der Marktteilnehmer auf den verschiedenen Ebenen, also der Landwirtinnen und Landwirte oder derjenigen, die das Lebensmittel vermarkten. Geplant sind fünf Haltungsformen, beginnend mit unverarbeitetem Schweinefleisch. Weitere Lebensabschnitte, Verarbeitungsformen, Vertriebswege und Tierarten werden folgen.

Die Tierhaltungskennzeichnung macht also die Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte für eine bessere Tierhaltung sichtbar. Zudem erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher damit eine echte Wahl für mehr Tierschutz, wenn alle Fleischprodukte gekennzeichnet sind.

Hintergrund:

Das Statistische Bundesamt hatte mitgeteilt, dass die Zahl der geschlachteten Schweine im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 9,2 % oder 4,8 Millionen zurückgegangen ist. Dabei verringerte sich die Zahl der geschlachteten Schweine inländischer Herkunft um 9,6 % auf knapp 45,8 Millionen Tiere. Nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2021 stieg die Zahl importierter Schweine, die in deutschen Betrieben geschlachtet wurden, im Jahr 2022 um 6,5 % auf gut 1,2 Millionen Tiere.

Quelle: BMEL

Bildquelle: ML-Archiv


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