Zwei Bäume mit eindeutigen Befallsmerkmalen des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) in Miesbach. Das ist die Bilanz des jetzt abgeschlossenen Kronenmonitorings, das seit Mitte Dezember vergangenen Jahres in Miesbach durchgeführt wurde. Kurz vor Abschluss der Maßnahme fanden Kletterer das Ausbohrloch eines Käfers an einem Ahorn im Fritz-Freund-Park.
Ein anderes Team entdeckte an einer Kastanie im Biergarten vom Gasthaus Waitzinger ebenfalls verdächtige Spuren des ALB. Es wurden Astproben genommen und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat diese in Freising labortechnisch untersucht.
Dabei wurde der Befall mit ALB morphologisch eindeutig bestätigt. Beide Bäume wurden daher gefällt und von den Inspektoren und Spürhundeführern der LfL gründlich untersucht und anschließend entsorgt. Dabei wurden keine lebenden Eier, Larven oder Käfer gefunden. Somit ergeben sich keine Änderungen an der Größe und Laufzeit der ALB-Quarantänezone.
Insgesamt wurden in der sogenannten „Fokuszone“, also im Radius von 500 m um die ursprünglich befallenen Bäume, die Baumkronen von rund 3.500 ALB-Wirtspflanzen durch geschulte Kletterer auf Anzeichen des ALB untersucht. Weitere rund 8.500 Sträucher und schwächere Bäume ab einem Zentimeter Durchmesser an der dicksten Stelle, konnten nicht beklettert werden und die Experten haben sie vom Boden aus kontrolliert.
Gleichzeitig waren Inspektoren der LfL außerhalb der Fokuszone unterwegs um Laubgehölze, auch unter Mithilfe von Spürhunden, zu kontrollieren. Um die landwirtschaftlichen Flächen während der Zeit des Aufwuchses möglichst zu schonen und den besonderen Regelungen der Corona-Pandemie geschuldet, wurde zunächst in den Außenbereichen der Quarantänezone begonnen. So wurden die Feldhecken und Hage im Umkreis von Miesbach gründlich, zum überwiegenden Teil auch mit dem Fernglas, untersucht.
Die verbliebenen Linden in Miesbach, die wegen ihrer besonderen Bedeutung erhalten werden, haben die Baumkletterer mittlerweile zweimal untersucht. Weitere intensive Untersuchungen, mit Kletterer in den Baumkronen, werden folgen.
In den kommenden vier Jahren müssen weiterhin alle Wirtspflanzen alle zwei Monate in der gesamten Quarantänezone von den jeweiligen Eigentümern oder Verfügungsberechtigten auf Anzeichen des ALB untersucht werden. Hierfür kann auch eine fachkundige Person beauftragt werden. So verfährt die Stadt Miesbach, die diese Kontrollaufgabe an geeignete Firmen übergeben hat.
Bei der Häckselaktion der Stadt Miesbach und der Vivo wurde im letzten Herbst bei rund 50 Teilnehmern das Schnittgut von Laubholz vor dem Häckseln durch die LfL untersucht und keine Anzeichen des ALB festgestellt. Auch bei der diesjährigen Frühjahrsaktion wurde das vor den Grundstücken abgelegte Material kontrolliert. Das Häckselgut verbleibt zur weiteren Verwertung im Garten.
Auch weiterhin gibt es für abgeschnittene Äste und Zweige von Laubbäumen und -sträuchern die Möglichkeit, sie auf dem eigenen Grundstück als Brennholz oder geschreddert als Mulch zu verwenden oder aber zum Sammelplatz auf der Waitzinger Wiese zu verbringen. Bitte dort nur holziges Material von Laubgehölzen hinbringen. Nadelholz, Laub, Grasschnitt oder Stauden (im botanischen Sinne, nicht bairische „Stauden“ wie Haselstauden) können weiterhin zum Wertstoffhof oder zur Kompostierung am Brenten gebracht werden.
- Asiatischer Laubholzbockkäfer: Miesbach (Landkreis Miesbach)
- Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) in Bayern
- Asiatischer Laubholzbockkäfer: Bildergalerie
Quelle: LFL
Bildquelle: LFL
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