Die zunehmende Ausbreitung der Wölfe in Deutschland führt im ländlichen Raum zu wachsenden Konflikten und stellt gleichzeitig die Haltung von Weidetieren grundsätzlich in Frage. Anlässlich einer Kundgebung in Berlin am 04.07.2024 fordern die Weidtierhalter die Umweltminister von Bund und Ländern auf, dass der Schutz des Menschen eindeutig Priorität vor der Ausbreitung der Wölfe in Deutschland haben und die Weidetierhaltung flächendeckend möglich bleiben muss. Es sei nicht länger vertretbar, der Bevölkerung und den betroffenen Tierhaltern mit bewusst klein gerechneten Wolfsbeständen die realen Verhältnisse in Deutschland vorzuenthalten. Wir gehen davon aus, dass in Deutschland im Jahr 2024 eine Wolfspopulation von deutlich über 2.700 Tieren lebet und die Population jährlich um über 30 Prozent exponentiell wachse. 

Die Erhaltung der Weidetierhaltung in einer vielgestaltigen Kulturlandschaft mit großflächigen Grünlandregionen ist mit einer uneingeschränkten Ausbreitung der Wölfe nicht vereinbar.

„Zur Akzeptanz der Wölfe bei unseren Weidetierhaltern ist ein aktives Wolfsmanagement unerlässlich. Ohne ein gezieltes Eingreifen ist sowohl die Haltung von Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren als auch die Akzeptanz der Menschen im ländlichen Raum für den Wolf in Frage gestellt“, so Wendelin Schmücker Vorsitzender FDS und selbst Berufsschäfer.

Das schnell abschussverfahren das vom Parlamentarischen Staatssekretär des Umweltministeriums Herrn Jan-Niclas Gesenhues bei der Kundgebung in Berlin an die Weidetierhalter, herangetragen wurde und welches auf rechts sichere Füße gestellt werden soll durch eine Überarbeitung das Praxisleitfadens, damit Gerichte das schnelle Abschlussverfahren für rechtssicher erachten können. Der parlamentarische Staatssekretär macht aber auch deutlich das für, das Bundesumweltministerium der schnell Abschussverfahren das regional differenzierte Bestandsmanagement von Wölfen ist, welches ja im Koalitionsvertrag niedergeschrieben steht.

Für die Weidetierhalter ist das schnell abschussverfahren nicht das regional differenzierte Bestandsmanagement von Wölfen. Wir müssen endlich an den Punkt kommen, dass Wölfe erst gar nicht an Weidetiere gehen und das geht nur mit einem Bestandsmanagement der Wölfe.

Es muss in Deutschland künftig auch Wolfausschlussareale geben, in denen territoriale Rudel nicht geduldet werden. Dies sind beispielsweise Deiche, alpine Regionen oder urbane Gebiete. Die Weidetierhalter fordern eine aktive Bestandsregulierung der Wölfe auf den Weg zu bringen. Für ein Management sollte der Wolf bereits jetzt auf Grundlage des bestehenden europäischen Rechts in das Bundesjagdgesetz aufgenommen werden. Eine Regulierung soll über das bewährte Reviersystem erfolgen. „Die bisherige Wolfspolitik bestand im Wesentlichen darin, Probleme mit den Wölfen zu verharmlosen, die Bestände der Wölfe klein zureden und die Weidetierhalter mit vermeintlich sicheren Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen hinzuhalten. Diese Politik ist gescheitert und von der Realität überholt“, so der Förderverein der Deutschen Schafhaltung.

In Ländern wie Frankreich und Schweden werde bereits heute auf Basis des bestehenden europäischen Naturschutzrechts regulierend in die Wolfsbestände eingegriffen. Die in Schweden praktizierte Schutzjagd von Wölfen dient explizit dem Schutz der Tierhaltung und ist EU-rechtskonform. Darüber hinaus könne es Regionen geben, in denen eine dauerhafte Ansiedlung eines Wolfsrudels zu unauflöslichen Konflikten mit anderen Zielen führt, etwa der Deichsicherheit oder dem Erhalt der Almwirtschaft. Auch in Gebieten, in denen Präventionsmaßnahmen nicht umsetzbar sind bzw. Grünlandregionen, die nicht flächendeckend wolfsabweisend eingezäunt werden können, wird eine Entnahme von Wolfsrudeln zur Verhinderung der Ansiedelung nötig sein.

Quelle: Förderverein der Deutschen Schafhaltung e. V.

Bildquelle: Förderverein der Deutschen Schafhaltung e. V.


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