„Ökolandbau von Anfang an“, unter diesem Motto steht das neu gegründete „Forum zur Förderung der ökologischen Pflanzenzüchtung in Bayern“. Das Forum will als Bindeglied zwischen allen Akteuren aktuelle Hürden im Bereich der Ökozüchtung ermitteln und praxisorientierte Lösungen erarbeiten.
Die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat sich in den letzten zehn Jahren auf fast 11.000 verdoppelt, die von diesen Betrieben bewirtschaftete Fläche ist mit ca. 385.000 ha ebenfalls doppelt so groß wie noch 2012. An der LfL wird seit Jahren Forschung zur Öko-Züchtung für zahlreiche etablierte Fruchtarten betrieben. Neu ist die Beteiligung der abnehmenden Hand bereits an der Züchtung des Saatguts. Im LfL-Projekt „Etablierung einer partizipativen Kooperationsplattform der LfL mit den bayerischen Züchtern, Verarbeitern, Anbauverbänden und Landwirten zur Unterstützung der Sortenentwicklung für den Ökolandbau“ am Standort Ruhstorf werden hauptsächlich die Kulturen Winterroggen als Brotgetreide, Sommergerste für die Malzherstellung und Mais für verschiedene Zwecke etabliert.
„Der Ökolandbau braucht robuste Pflanzensorten, die an die speziellen Anforderungen des ökologischen Landbaus angepasst sind. Daher ist eine eigenständige Öko-Züchtung essenziell. Im neuen Ökozüchtungsforum haben sich alle Akteure – Landwirte, Pflanzenzüchter, Ökoverbände, Forschungsinstitute und verschiedene Bio-Unternehmen zusammengeschlossen. Wir haben hier eine Allianz vom Saatkorn bis zum Teller. Dadurch bringen wir unser Ziel, den Ökolandbau weiter auszubauen, einen großen Schritt voran. Die neue Plattform ist in Deutschland einmalig und hat große Bedeutung für den ökologischen Landbau weit über Bayern hinaus“, betonte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Gründungsveranstaltung an der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising.
Die LfL forscht im Bereich der Pflanzenzüchtung an wichtigen Kulturen für den Ökolandbau wie Roggen, Sommer- oder Braugerste und Mais. Dabei arbeitet die LfL bereits eng mit mittelständischen bayerischen Züchtungsunternehmen zusammen. Innerhalb der Wertschöpfungskette gibt es unterschiedliche Ansprüche an eine Pflanzenart, vom Anbau bis hin zur Verarbeitung zum Lebensmittel. Das neue Forum dient als Vernetzungsstelle der einzelnen Akteure. Es sollen Zuchtziele für ausgewählte Kulturarten abgeleitet werden, mit Hilfe derer neue robuste und standortangepasste Pflanzensorten für den Anbau durch Biolandwirte entstehen.
Bei ihrem Besuch der LfL konnte Landwirtschaftsministerin Kaniber auch die energetisch sanierten Forschungsgewächshäuser gemeinsam mit dem Präsidenten der LfL, Stephan Sedlmayer, einweihen.
„Unsere modernen Gewächshäuser tragen wesentlich zum Erfolg der angewandten Forschung bei. Wir haben hier rund sechs Millionen Euro investiert, um die Klimaanpassung bei Nutzpflanzen voranzubringen. Wir können neue Kulturarten erforschen und für den Praxisanbau etablieren. Zudem treiben wir die Forschung zu Alternativen im Pflanzenschutz voran. Die Sanierung verdeutlicht auch die Tatkraft des Freistaats Bayern im aktiven Klimaschutz“ erläuterte die Ministerin.
Durch die energieeffiziente Ausrüstung der Gewächshäuser können rund 10.000 Tonnen CO2 – das sind etwa sechs Millionen Kubikmeter Erdgas – in den nächsten Jahrzehnten eingespart werden.
Quelle: StMELF / LFL
Bildquelle: Judith Schmidhuber – StMELF / ML
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