Zum Abschluss der Verhandlungen über die künftige EU-Agrarpolitik, dem sogenannten Trilog, erklärt die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber:
„Mit der heutigen Einigung in Brüssel bekommen wir endlich Klarheit über die Eckpunkte der EU-Agrarpolitik und Agrarförderung in den kommenden Jahren. Das schafft Planbarkeit und Handlungsfähigkeit.
Das ist ein wichtiger Schritt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit Wirtschaftlichkeit auf den Höfen in Einklang zu bringen. Besonders wichtig ist es dabei natürlich, dass es einheitliche Mindeststandards bei Konditionalität und Öko-Regelungen gibt, denn nur so können wir EU-weit vergleichbare Produktionsbedingungen erreichen. Das schafft mehr Fairness für unser Bäuerinnen und Bauern. Diese Mindeststandards wird es nun geben, auch wenn uns die vom Europäischen Parlament verlangte Anhebung des verpflichtenden Stilllegungsanteils bei Ackerflächen von drei auf vier Prozent sehr schmerzt. Da geht Produktion in Europa verloren und es werden Spielräume für freiwillige Fördermaßnahmen eingeschränkt.
Besonders jungen Landwirtinnen und Landwirten müssen wir den Start ins Berufsleben erleichtern. Die heutige Einigung im Trilog ist hierfür ein starkes Signal: Künftig wird die Junglandwirte-Prämie von einem auf drei Prozent aller Direktzahlungen verdreifacht. Bayerns Nachfolgegeneration wird durch diese Regelung deutlich unterstützt. Mit unserer hohen Zahl an Betrieben und damit auch an Hofnachfolgen wird auch Bayern insgesamt in besonderem Maße profitieren können.
Ein weiteres zentrales Anliegen war uns, die Umverteilungsprämie auf die ersten Hektare deutlich zu erhöhen und unsere vielen kleineren und mittleren Betriebe in Bayern besonders zu stärken. Denn kleinere Betriebe haben gegenüber großen Betrieben deutliche Kostennachteile und erwirtschaften einen niedrigeren Gewinn. Wir haben in Bayern die Strukturen, die sich die Gesellschaft für ganz Deutschland wünscht. Wir begrüßen sehr, dass wir auf nationaler Ebene in Deutschland mit zwölf Prozent Umverteilungsprämie den richtigen Weg eingeschlagen und für die EU-Ebene mit vorgezeichnet haben.
Bayern war in den Verhandlungen besonders wichtig, weiter die ökonomische Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern. Denn ihre wirtschaftliche Stabilität ist Voraussetzung dafür, dass sie die von der Gesellschaft gewünschten Umweltleistungen auch erbringen können. Die Junglandwirteprämie und der Zuschlag auf die ersten Hektare sind dafür wichtige Instrumente.“
Quelle: STEMLF
Bildquelle: ML-Archiv
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