Mahnwache in Bonn, diese wird bis zum Mittwoch den 10.02 stattfinden.
Täglich vor dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Robert-Schuman-Platz 3, 53175 Bonn.

Das BMU stellt mit dem Entwurf zum Insektenschutzpaket die deutsche Ernährungssicherung in Frage!

Am Mittwoch, dem 10.2.2021, soll im Bundeskabinett das sogenannte Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen werden. Hierbei geht es um Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz und in der Pflanzenschutzmittel Anwendungsverordnung.

Das Aktionsprogramm „Insektenschutz“ war 2019 einer der Hauptgründe, warum die Landwirtinnen und Landwirte in ganz Deutschland auf die Straße gegangen sind. Jeder, der sich mit dem Thema Insektensterben auseinander-setzt, weiß, dass die Rückgänge der Insektenpopulation auf sehr viele Faktoren zurückzuführen sind. Neben der Landwirtschaft haben die Einflussfaktoren Lichtverschmutzung, Flächenversiegelung, Klimaveränderungen oder auch Strahlungen aus unterschiedlichen Quellen (z. B. Handystrahlung) erheblichen Einfluss auf die Population der Insekten.

In diesen Gesetzesänderungen entstehen jedoch Flächenentwertungen und starke Einschnitte nur auf Seiten der Landwirtschaft; wirkliche Konsequenzen ergeben sich bei den weiteren Verursachern für Insektenrückgänge nicht.

Video von der Mahnwache in München

Für die Landwirtschaft sind gewaltige Einschnitte geplant. Durch Verbote von Insektiziden und Herbiziden in FFH- Gebieten, durch Abstände zu Gewässern, welche aus keiner wissenschaftlichen Grundlage heraus begründet sind, durch Unterschutzstellung von bestimmten, sogar gewerblich genutzten Obstbaumbeständen und Grünlandbeständen, sollen mindestens 1.320.000 ha (8%!) wertvolle Nutzfläche in Deutschland zur Nutzung und zur Ernährungssicherung verloren gehen – ohne irgendeinen finanziellen Ausgleich!
Nicht zu vergessen ist, dass die deutsche Landwirtschaft bereits 10 Prozent der Nutzfläche für den Natur- und Artenschutz zur Verfügung stellt, in Form von Agrarumweltmaßnahmen, Vertragsnaturschutz und ökologischer Vorrangfläche! Vorzeigebeispiele für ein erfolgreiches Miteinander!

Dagegen werden alle Gespräche, welche von Seiten der Landwirtschaft mit der Politik geführt wurden, durch diese Änderungen in Frage gestellt. Unter Umständen muss man damit die ganze Landwirtschaft und die Nahrungsmittelversorgung in Deutschland in Frage stellen, sollte das Paket so verabschiedet werden.

Wir lehnen das Aktionsprogramm „Insektenschutz“ ab und fordern einen Maßnahmenkatalog im Konsens mit der Landwirtschaft. Dass dieses funktioniert, hat zum Beispiel das Land Niedersachsen mit dem „Niedersächsischen Weg“ gezeigt. Diese Lösung wird mit den geplanten Änderungen im Übrigen vollkommen untergraben.

In den letzten Monaten haben wir den Verantwortlichen sehr viele konstruktive Vorschläge vorgelegt und damit signalisiert, dass wir nicht gegen Insektenschutz sind.
Insektenschutz kann nur zusammen mit der Landwirtschaft funktionieren, mit Anreizen und nicht durch unsachliche Verbote

Bildergalerie Mahnwache Bonn 07.02.2021:

Bildquelle: Landwirte vor Ort