Landwirte aus ganz Deutschland versuchen mit der Politik über die zahlreichen Probleme ins Gespräch zu kommen. Zu dem Thema Wolf erreichte uns heute ein Leserbrief von Gerner Andreas:

Jeder sollte immer bedenken, was der Wolf in dieser Anzahl für die Natur bedeutet:
Gerade die Spezies Wolf ist nicht im geringsten gefährdet.

Im Gegenteil !

Der Wolf ist in verschiedensten Lebensraumtypen weit verbreitet, vermehrt sich hier exponentiell und hat keine natürlichen Feinde.

ABER (und das fehlt in der öffentlichen Diskussion völlig) auf der anderen Seite haben wir zahlreiche Spezies und Rassen, die tatsächlich akut bedroht bzw am Rande des Aussterbens sind und vom immer zahlreicher und hungriger werdenden Wolf gefressen werden bzw. aktiv durch seine Konkurrenz verdrängt werden: Birkhuhn, Auerhahn, Fasan, Wisent, Muffelwild, Heidschnucke, Wildkatze, Luchs usw.

Nun werden Wolfskuschler plump entgegnen, der Wolf fresse zu 90% Reh- Rot- und Schwarzwild. Aber auch „nur“ die verbleibenden 10% sind bei mittlerweile wohl 2000, in naher Zukunft 4000 Wölfen und einem Fleischbedarf von 2-4kg TÄGLICH pro Wolf in Summe eine riesige Menge pro Jahr.

Noch dienen Nutztiere als „Ergänzungsfutter“.

Doch was, wenn die Zäune alle stehen, bzw. die Weiden leer geräumt sind ? Und was, wenn bald viele tausend Wölfe ihre 90%-Grundlage dezimiert haben ? Wie viele „kg“ an bedrohten Arten hat unsere Natur dann noch „in Reserve“, um die zu vielen Wölfe zu füttern ?

Wahrer Artenschutz und Förderung der biologischen Vielfalt (also elementare Aufgabe der UMWELT-Ministerin?) wäre, den Wolf durch gezielte Bestandsregulierung auf einem verträglichen, stabilen Bestand zu halten. So dass ein gewisses Gleichgewicht entsteht und Koexistenz funktioniert. Während man Weidetiere bedingt mit (irrwitzig hohen) Zäunen schützen kann (Almen und Deiche ausgenommen), sind echt bedrohte Arten dem überhand nehmenden Wolf schutzlos ausgeliefert. Also muss die Politik endlich zur Vernunft kommen und den Wolf regulieren !

Vor allem Problemtiere müssen immer sofort weg.

(Stattdessen werden sogar bereits erteilte Abschussfreigaben – Bedrohung/Fehlverhalten wurde erwiesen – wieder einkassiert, sobald NGO´s ein bisschen trommeln; UND – kein Witz! – bietet der NABU sogar Wolfspatenschaften gegen Ablass- – Pardon – Spendenzahlung an.)

Die nötigen Entnahmen geben der Wolfsbestand und die Zuwachsrate locker her, ohne dass der Arterhalt im geringsten gefährdet wäre.

Geht in der EU nicht ?
Aber sicher !
Lasst Euch nicht an der Nase herum führen !

Die Schweden (seit jeher wahre Wolfsprofis) machen es vor:

Obwohl Schweden deutlich größer ist als D, viel dünner besiedelt ist, UND weit weniger Wölfe hat als D (kein Scherz!), schießt Schweden nicht nur die Problemtiere, sondern reguliert obendrein den Wolfsbestand durch Abschussquoten.

Deren fundierte Expertise und Erfahrung führte zu der absolut logischen Erkenntnis, dass dies für die Naturvielfalt besser und für die Koexistenz zuträglicher ist:

Der Wolf wird in seiner Anzahl begrenzt und nebenbei automatisch zur Scheu statt zum „Nähe des Menschen suchen“ erzogen. So kann er seinen Platz/seine Rolle im Ökosystem einnehmen. Distanz zum Menschen schützt die Art nebenbei auch besser vor der Hybridisierung durch Hunde (in einigen südeuropäischen Beständen stieg der Hbridanteil bereits üder 30%. Tendenz steigend. Warum wohl ?) Wollen wir in Deutschland die Art Wolf erhalten, oder zu Hybriden machen ?

Bekanntlich ist auch Schweden in der selben EU. Oder gibt es zwei davon ?

Dennoch: In den klimatisierten Büros des Bundesumweltministeriums und des NABU redet man sich kollektiv ein, obwohl viele Jahrzehnte Wolfserfahrung fehlen, wird man es dank blickdichter Scheuklappen mit dem genauen Gegenteil schon besser hin bekommen als DIE Profis.

Kann nur krachend schief gehen !

Gerner Andreas

Lesermeinungen sind die persönliche Meinung der Schreiber und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion.

Bildquelle: ML-Archiv


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