Nur zehn Minuten vom Stadtzentrum von Bremen entfernt liegt der Hof von André Mahlstedt. Dementsprechend oft kommen interessierte Menschen an der Milchtankstelle und dem Hofladen vorbei und diskutieren mit dem Landwirt über aktuelle Fragen in der Landwirtschaft. „Dabei ging es oft auch um das Insektensterben“, sagt Mahlstedt. Seit drei Jahren gibt er seinen Kunden daher die Möglichkeit, sich mit Bienenpatenschaften für alles, was in der Natur fliegt und krabbelt, aber auch für das Niederwild zu engagieren. „Das ist gut für die Tiere, für die Leute und für mich“, fasst er die Vorteile zusammen. Schließlich müsse er von den Flächen leben.

Neben den speziellen Bienenpatenschaften legen die Landwirte in Niedersachsen bis zum 15. April voraussichtlich wieder rund 25.000 Hektar Blühstreifen mit Hilfe der EU-Agrarförderung an – Tendenz steigend. Seitdem es diese Angebote in der Förderung gibt, haben die Bauern ihre angelegte Blühfläche jedes Jahr vergrößert. Auch Mahlstedt sät die bunten Blumen an drei weiteren Standorten entlang seiner Felder aus, um etwas Gutes für die Artenvielfalt in Feld und Flur zu tun.

Der Landwirt schätzt dabei die Kombination von Kundenbindung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Nachfrage nach Bienenpatenschaften sei enorm, für die große Blühwiese nähmen Firmen sogar größere Mengen ab. Im Gegenzug bietet Mahlstedt Hofführungen für die Belegschaft an und beantwortet gerne die zahlreichen Fragen. „Damit können wir vielen Vorurteilen den Wind aus den Segeln nehmen“, ist der Landwirt sich sicher. Er sieht die Landwirtschaft in der Pflicht, die Menschen auf ihre Höfe zu lassen. Schließlich habe sich viel getan und es gebe keine Geheimnisse. „Die Gäste sind oft positiv überrascht“, freut er sich.

Neben der Verdener Imkermischung mit Phacelia, Ölrettich und Senf, die bei den Bienen sehr gut ankommen, will er in diesem Jahr mit Kornblumen und Mohn auch etwas für das menschliche Auge tun. Auf dem eigens angelegten Weg können die Paten dann durch „ihre“ Blühwiese spazieren und das bunte Treiben genießen. „Da war wirklich viel los“, erinnert sich Mahlstedt an das muntere Summen und Brummen im vergangenen Jahr. 

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Bildquelle: Landvolk Niedersachsen


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