Land schafft Verbindung e.V. gab eine Pressemitteilung zur Kündigung der Mitarbeit des Agrardialogs „Zentrale Koordinierungsstelle Handel-Landwirtschaft“ ZKHL heraus.

Hier die Pressemitteilung im Wortlaut:

Die Bauernorganisation Land schafft Verbindung e.V. hat die Mitgliedschaft im Verein Netzwerk Agrar und damit die Mitarbeit in der ZKHL form- und fristgerecht zum Jahresende aufgekündigt.

Dies hat folgende Gründe: Die Arbeit und Entwicklungen in diesem Gremium haben zwar für den Bereich Schwein mit der Kennzeichnung 5xD einen Marktvorteil hervorgebracht, aber in allen anderen Bereichen fehlt der nachhaltige Wille, echte Verbesserungen insbesondere für die landwirtschaftlichen Betriebe sowie den Verbraucher zu erzielen. Hinzu kommt, dass mit den neuen Branchenvereinbarungen keine verlässliche Verbindlichkeit für die Zukunft zu erkennen ist.

Damit wird ebenso die regionale bzw. heimische Tierhaltung und dementsprechend die Erzeugung der weltweit besten und sichersten Lebensmittel aufs Spiel gesetzt. Die ZKHL hat sich leider auf die Fahnen geschrieben, nicht politisch aktiv zu sein,
wohlwissend dass die Rahmenbedingungen in den politischen Gremien gesetzt werden.

Die vergangene und aktuelle Politik jedoch beschleunigt die Austauschbarkeit der deutschen Landwirtschaft durch billige Importware aus aller Welt. Diese Importware wird wie hinlänglich bekannt zu Bedingungen produziert, bei denen jeder Betrieb hierzulande aus diversen Gründen schließen müsste. Sei es wegen fehlender Wirtschaftlichkeit, unzulässigen Sozialstandards oder hier längst verbotener Chemikalienzusätze.

Insofern bedingt eine nachhaltige, sichere, wirtschaftliche und zukunftsfähige Lebensmittelerzeugung wohldurchdachte Konzepte, die den gesamten Prozess von der Urproduktion bis zur Ladentheke einschließt.

Gerade ein Zusammenschluss wie die ZKHL hätte sowohl die Möglichkeiten als auch eine moralische Verpflichtung, die heimische Landwirtschaft zu schützen und den Absatz der erzeugten Produkte zu unterstützen. Die Akteure sprechen sich dagegen aus.

Land schafft Verbindung e.V. sieht darin einen eklatanten Mangel, der sowohl zu Lasten der Verbraucher als auch der bäuerlichen Erzeuger geht. Nutznießer ist die verarbeitende Industrie, die sich gerne als Partner der deutschen Landwirtschaft schmückt, aber diese Gespräche nur halbherzig in einer verbindlichen Ausgestaltung umsetzt und gleichsam als Feigenblatt benutzt, um eigene Vorteile in der Wertschöpfung zu generieren.

Der aus einer Graswurzelbewegung entstandene Verein Land schafft Verbindung e.V. ist 2019 ins Leben gerufen worden, um sich für die heimische und regionale Landwirtschaft einzusetzen und um dem Verbraucher wieder die Landbewirtschaftung und Lebensmittel-Urproduktion näher zu bringen.

Mit halbherzigen Kompromissen wird dies nicht gelingen, deshalb muss man auch mal NEIN sagen und aus Gesprächen aussteigen, die weder für den Verbraucher noch der hiesigen Landwirtschaft Vorteile bringen.

Quelle: Land schafft Verbindung e.V.

Bildquelle: ML-Archiv


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