Wenn Wissenschaft und Praxis eng zusammenarbeiten, können große Erfolge eingefahren werden. Das ist auch bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e. V. (LKV Bayern) der Fall. In gemeinsamer Zusammenarbeit ist es gelungen, durch eine ausgeklügelte Fütterung von Mastschweinen einen beachtlichen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz, aber auch für die Tiergesundheit und das Einkommen der Betriebe zu leisten.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Stickstoff und Phosphor konnten in den Futterrationen reduziert werden. Dadurch sanken die Ammoniakemissionen um rund 16 Prozent, während die Leistungen der Tiere konstant blieben bzw. sich verbesserten.

Die Anpassung der Stickstoff (N)- und Phosphor (P)-Gehalte in Rationen von Mastschweinen ist seit Beginn der 1990er Jahre ein Forschungsschwerpunkt an der LfL. Den Durchbruch in der Praxis erreichten die ExpertInnen für Tierernährung aber erst durch die Einbindung weiterer Akteure. Dazu gehören die LandwirtInnen, TierärztInnen und die VertreterInnen der Futtermittelindustrie. Als wichtiges Bindeglied zwischen TierhalterInnen und WissenschaftlerInnen kamen die RingberaterInnen des LKV Bayern und die fachlichen AnsprechpartnerInnen des Freistaats Bayern hinzu. Als Grundlage für die Bewertung und Optimierung der Schweinefütterung diente die Datenerhebung und -analyse.

Die Fachleute von LfL, den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und LKV Bayern einigten sich auf eine konkrete und messbare Zielsetzung zur Rationsgestaltung. Dadurch können Emissionen und Nährstoffaustragungen aus der Schweinemast in die Umwelt reduziert werden. Gleichzeitig profitieren die Schweine durch eine bedarfsgerechte Fütterung ohne stoffwechselbelastende Überschüsse.

In diesem Projekt ist der Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis gelungen. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass nur gesteuert werden kann, was auch gemessen wird. Somit sind die Untersuchung der Futterinhaltsstoffe und die Aufzeichnung und Erfassung der tierischen Kennzahlen unerlässlich. Durch deren Auswertung wird den BetriebsleiterInnen der Vergleich mit BerufskollegInnen ermöglicht. Das motiviert und macht ein objektives Controlling des eigenen Betriebs erst möglich.

Trotz der positiven Ergebnisse muss das Ziel bleiben, die Schweinefütterung auch weiterhin zu optimieren. Noch mehr Betriebe müssen von den innovativen Fütterungspraktiken überzeugt werden. Die Fütterungsstrategie selbst muss weiterhin optimiert werden. Im nächsten Schritt steht die Fütterung von Ferkeln und Sauen im Fokus.

Quelle: LFL

Bildquelle: LFL