Enorm gestiegene Preise für Futtermittel und Energie, die Afrikanische Schweinepest als ständige Bedrohung, ein Lockdown bedingter Preisverfall und und und: Fleischgeschäfte sind derzeit schwierig! Auch der deutsche Schweinemarkt steht unter großem Druck. Wie können Schweinehalter vor diesem Hintergrund reagieren? Was müssten Interessensverbände und Politik tun, damit die deutsche Schweinehaltung eine Zukunft hat? Dies und zig andere Fragen standen Ende Oktober im Rahmen einer Fachtagung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für Schweinehalter und Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette im niederbayerischen Essenbach zur Diskussion. 19 Erstsemester der Landwirtschaftsschule Erding waren beim sogenannten DBV-Veredelungstag dabei und haben die Podiumsdiskussionen von Landwirten, Vertretern aus Politik und Futtermittelindustrie sowie des Bauernverbands mitverfolgt.

Eindrückliche Erfahrungen

370 Teilnehmer haben bei der Tagung gehört, dass es um die Schweinebranche in Deutschland schlecht bestellt ist. Das sei ihr durchaus bewusst gewesen, sagt Landwirtschaftsschülerin Anna Maria Stürzer nach der Veranstaltung. „Dass es aber so schlimm ist und die Ferkelerzeuger sogar unter der Produktionsschwelle produzieren, das habe ich erst durch die Tagung erfahren.“ Ihr Mitschüler Markus Kratzer resümiert: „Wir Landwirte haben es immer noch nicht geschafft, die Verbraucher aufzuklären!“ Denn während der Eröffnungsrede des DBV-Präsident Joachim Ruckwied hat ein Klimaaktivist die Bühne gestürmt und ist dem Redner ins Wort gefallen. Dieser Zwischenfall zeige deutlich, so Kratzer, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit für die gesamte Branche ist. „Wären wir Landwirte da schon weiter, hätte es so einen Vorfall vermutlich nicht gegeben.“

Dialog mit Verbrauchern suchen

Mit anderen Worten: Landwirte sollten auf die Verbraucher zugehen und darüber informieren, wie moderne Landwirtschaft funktioniert. Nicht zuletzt aus diesem Grund setzt Monika Krämer-Schmid vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding auf Unterricht jenseits des Klassenzimmers: „Das ermöglicht unseren Schülerinnen und Schülern einen Blick über den Tellerrand hinaus.“  Denn junge Landwirtinnen und Landwirte müssten, so die Lehrerin weiter, mit Weitblick agieren und immer häufiger Marktnischen finden, um in `stürmischen Zeiten´ nicht unterzugehen. Dazu tragen auch Exkursionen im Rahmen des Unterrichts bei, die immer wieder auf dem Stundenplan der Landwirtschaftsschule stehen.

Quelle: Monika Krämer-Schmid/AELF

Bildquelle: Monika Krämer-Schmid/AELF Ebersberg-Erding


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