Über 7000 interessierte Besucher strömten am Sonntag zum Tag der offenen Tür der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Gereuth 6 in Freising. Das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern feiert aktuell sein 20jähriges Jubiläum. Und beim Tag der offenen Tür verwandelte sich das rund 34 Hektar große Instituts- und Versuchsareal in eine Informations- und Erlebniswelt rund um die Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft zum Anfassen und der Blick in die Zukunft wurde mit Ständen und Aktionen mit gestaltet von den Kooperationspartnern der LfL. Mit von der Partie waren die Bayerischen Staatsgüter, die Technische Universität München, die Hochschule Weihenstephan Triesdorf, der Verband der landwirtschaftlichen Fachbildung in Bayern und der Landesverband der Bayerischen Rinderzüchter sowie EIT Food.

Die Besucher des Tags der offenen Tür nutzten das vielfältige Angebot: Gartenbesitzer informierten sich darüber, wie man Insektenvielfalt, auch im eigenen Garten, erhöhen kann. Sie staunten über Kartoffelzüchtung oder holten sich Hilfe, wie Pilz- oder Schädlingsbefall an heimischen Pflanzen nachhaltig behandelt werden kann.

Menschenansammlungen am provisorischen Zaun verfolgten gebannt die Suche von Spürhunden nach dem schädlichen Asiatischen Laubholzbockkäfer.

Große und kleine Männer waren fasziniert von den Robotern auf dem Feld und Familien stiegen mit ihren Kindern in ein viereckiges Erd-loch, um sich über die unterschiedliche Beschaffenheit von Böden aus der Steinzeit und landwirtschaftlichem Boden aufklären zu lassen. Eine digitale Schnitzeljagd und ein Quiz nutzten viele zudem als Leitfaden übers Gelände.

Wer eine Pause brauchte, wurde bei den zwölf Foodtrucks fündig, die mit einem bunten Essenprogramm aufwarteten.

Von der aktuellen Forschung der Landwirtschaft und vorgestellten LfL-Projekten erfuhren die Besucher u.a, dass mit einem von der LfL entwickelten Treibhausrechner die Rinderzucht klimafreundlicher gestaltet werden kann.

Dass mit einem Regensimulator wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, mit welcher Bepflanzung Erosionen auf den Feldern entgegengewirkt werden kann. Geforscht wird, inwieweit bei Wintergerste Pflanzenschutzmittel reduziert und die chemische Düngung mehr durch pflanzliche erhöht werden kann. Und auch, welche Futtermittel in der Schweinezucht eingesetzt werden können, die nicht in direkter Nahrungskonkurrenz mit dem Menschen stehen.

Angeboten wurden neben Informationsständen und Aktionen auch komplexe, einstündige Themenführungen wie beispielsweise „Rohstoffe für innovative Lebensmittel“ – gemeint waren damit Hülsenfrüchte, die mit höheren Temperaturen und Trockenheit gut zurecht kommen. Die Tour startete mit einer Verkostung am veganen Foodtruck, wo der vegane Leberkäs‘ aus Erbsenprotein glatt als „echter“ durchging. Es folgte ein Gang aufs Feld mit Soja- und Lupinenanbau und abschließend einem Besuch im Labor, in dem Tofu hergestellt wird.

Kinder hatten beim Tag der offenen Tür viel Spaß: Neben dem Brötchen-Backen, Mikroskopieren, Ponyreiten, Pflanzen-Umtopfen und dem Fische-Angeln war bei ihnen der „Chemiezauber“ sehr beliebt, bei dem Stickstoff-Experimente gezeigt wurden: ein Schlauch kam hier waagerecht ins Schweben oder Kinder tauchten eine Rose in den Behälter, bevor sie sie mit Schwung zu Boden warfen und die Blüten klirrend wie Glas zerbarsten. Auch die Tiere (Schafe, Rinder, Pferde) waren ein Magnet für die Kinder. So wagten sich ein paar ganz Mutige zum Streicheln sogar in den Verschlag zu Muttertier und Kälbchen.

Wer sich vor Ort begeisterte, konnte vielleicht auch einen Berufswunsch entdecken. Informiert wurde über Ausbildungsberufe genauso wie über universitäre Studiengänge im Bereich der Landwirtschaft.

Quelle: LFL

Bildquelle: ML


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