Die FREIEN BAUERN, Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe, haben sich gegen eine Novellierung des Europäischen Gentechnikrechts ausgesprochen.

„So lange für Entwicklungen der neuen Gentechnik genauso Patente erteilt werden wie für die alte Gentechnik, erübrigt sich eine Diskussion darüber“, sagte Ralf Ehrenberg von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN vor der morgigen Veröffentlichung einer Studie der Europäischen Kommission zum Thema. Wenn die neuen Methoden tatsächlich so viel näher an der klassischen Züchtung liegen wie behauptet, stelle sich doch die Frage, warum ihre Erfinder nicht den Sortenschutz nutzen, sondern Patentanträge stellen, warnt der 49jährige Ackerbauer aus dem hessischen Ziegenhagen:

„Müssen wir erst regelmäßig Lizenzgebühren für unser gesamtes Saatgut zahlen, hätten wir einen wesentlichen Teil unserer unternehmerischen Freiheit verloren.“

Dass die deutsche Landwirtschaft ohne neue Gentechnik international abgehängt würde, sei auch bereits über die alte Gentechnik verbreitet worden, erinnert sich Ehrenberg:

„Das Gegenteil ist eingetreten, unsere amerikanischen Kollegen etwa kämpfen derzeit mit resistenten Superunkräutern und können mitnichten höhere Erträge realisieren.“

Produktionstechnische Vorteile der Gentechnik seien bis heute nirgendwo erkennbar, so Ehrenberg. Besonders ärgere ihn die These, die neuen Methoden würden gebraucht, damit die Landwirtschaft klimafreundlicher werde:

„Wir machen seit jeher nichts anderes, als Kohlendioxid in Biomasse und Boden zu binden, dieser gigantische Beitrag zum Klimaschutz nennt sich Photosynthese und wurde uns vom lieben Gott patentfrei zur Verfügung gestellt.“

Entscheidungen sollten nicht auf den Spekulationen interessierter Firmen beruhen, sondern auf nachvollziehbaren Fakten.

Ausdrücklich stellen sich die FREIEN BAUERN mit ihrer Position auf die Seite von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die ebenfalls die Novelle des Gentechnikrechts ablehnt. Ehrenberg:

„Frau Schulze handelt hier – ausnahmsweise – im Interesse der deutschen Bauern.“

Quelle: Freie Bauern

Bildquelle: Freie Bauern


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