Das Testzentrum Technik und Betriebsmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.) hat die Ergebnisse der Jahreskontrollen für Klauenpflege- und -hygienemittel bekannt gegeben. Um eine gleichbleibenden Produktqualität über die verschiedenen Produktions- und Auslieferungschargen hinweg zu sichern, unterliegen alle Betriebsmittel, die ein Gütezeichen oder Qualitätssiegel führen, einer kontinuierlichen Produktüberwachung, d. h. sie werden mindestens einmal jährlich auf ihre qualitätsrelevanten, wertbestimmenden Merkmale hin untersucht.

Auch im abgelaufenen Prüfzeitraum ergab die Bewertung durch die neutrale und unabhängige DLG-Prüfungskommission aus ehrenamtlich tätigen Experten keine Beanstandungen der insgesamt vier Produkte, die von den drei Herstellern Agravis, Ecolab und Kesla Parma Wolfen im Produktbereich Klauenpflege- und -hygienemittel erfolgreich geprüft und nun erneut kontrolliert wurden. Die DLG kann somit diesen Produkten auch weiterhin bestätigen, dass sie die hohen Anforderungen des der Prüfung zugrundeliegenden DLG-Prüfrahmens erfüllen.

DLG-geprüfte Klauenpflege- und -hygienemittel zeichnen sich zunächst dadurch aus, dass sie in einem europäischen Norm-Test (EN-Test) eine ausreichende desinfizierende Wirksamkeit besitzen. Gleichzeitig wird das Tierwohl im Blick behalten, denn die Mittel dürfen das Klauenhorn nicht schädigen, müssen hautverträglich sein und dürfen keine Rötungen auslösen. Auf der anderen Seite dürfen die Produkte im Stall keine (kostenintensiven) Korrosionsschäden an verzinktem Stahl und Laufgangmatten aus Gummi auftreten.

„Rund die Hälfte aller in der Rinderhaltung auftretenden Klauenerkrankungen werden durch Keime verursacht“, stellt der im DLG-Testzentrum für die Betriebsmittelprüfungen zuständige Projektleiter Dr. Michael Eise heraus. „Damit ist der Einsatz von Klauenpflege- und -hygienemitteln ein wichtiger Baustein der nötigen Hygienemaßnahmen.“ Im Hinblick auf die Ergebnisse führt er an, dass die Schwierigkeit bei der Formulierung im Erreichen einer schonenden Wirksamkeit liegt. Die Produkte sollen die Zahl der an der Klaue anhaftenden Keime reduzieren und so den Infektionsdruck senken, dürfen aber dabei weder Haut und Klauenhorn der Tiere schädigen, noch Stalleinrichtungsgegenstände angreifen. „Genau diesen optimalen Punkt zwischen gesunden Klauen und einer bestmöglichen Schonung von Tier und Material erreichen Klauenpflege- und -hygienemittel, die das DLG-Qualitätssiegel tragen“, fügt Eise abschließend hinzu.

Getestete technische Produkte, die die umfangreichen Qualitätskriterien erfüllen, erhalten die Auszeichnung DLG-ANERKANNT, Betriebsmittel je nach Produktgruppe das DLG-GÜTEZEICHEN oder DLG-QUALITÄTSSIEGEL. Alle Prüfungen zeichnen sich durch überdurchschnittlich hohe Qualitätsvorgaben aus. Sie orientieren sich an den Anforderungen der Praxis für das jeweilige Produkt und entsprechen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Mit der Teilnahme an DLG-Betriebsmittelprüfungen verpflichtet sich ein Hersteller zusätzlich zur Vergabeprüfung zu einer dauerhaften neutralen Überwachung der Produkte durch die DLG. Hierzu werden durch geschulte Probenehmer jährlich Überwachungsproben beim Hersteller oder auch unangekündigt im Handel gezogen und analysiert.

Quelle: DLG

Bildquelle: DLG