In den letzten Jahren hat die Idee einer Fleischsteuer in verschiedenen Ländern immer mehr Aufmerksamkeit erregt. Ziel von der Bundesregierung einer solchen Steuer ist es, den Konsum von Fleisch zu reduzieren, um sowohl ökologische als auch gesundheitliche Vorteile zu erzielen.

Der Bundestagsabgeordnete Max Straubinger (CSU) lehnt die von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) geplante Einführung eines Tierwohlcents entschieden ab.

„Hinter dem Begriff Tierwohlabgabe versteckt sich eine ideologisch motivierte Steuererhöhung auf Fleisch mit dem Ziel, die Bürger zu weniger Fleischverzehr umzuerziehen. Den Bürger ist angesichts der Verteuerung von Lebensmitteln keine weitere Steuerbelastung zuzumuten, Fleisch darf kein Luxusgut werden“.“

Der Fleischkonsum der Deutschen sei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bereits deutlich gesunken, auch ohne staatliche Eingriffe, bzw. Tierwohlabgabe sagt Bundestagsabgeordneter Straubinger. Es gebe keinerlei vernünftige Sachgrundlage für das Projekt.

„Zunächst einmal gibt der Markt die Preise vor, am Ende entscheidet der Verbraucher mit seinem Kaufverhalten. Hier muss man klar festhalten, dass viele Menschen nicht bereit sind, für mehr Tierwohl auch mehr zu zahlen, denn Fleisch der Haltungsstufen 3 oder 4 findet deutlich weniger Absatz. Eine willkürliche Verteuerung von Fleisch wird daran nichts ändern, im Gegenteil: Damit schafft Özdemir zusätzliche Absatzschwierigkeiten für Tierhalter. Es ist sehr fragwürdig, ob die Einnahmen aus einer Tierwohlabgabe am Ende wirklich bei den Bauern landen, oder ob hier nicht nur fehlgeleitete rot-grüne Agrarpolitik kaschiert wird“.

Wenn die Regierung etwas für die Landwirtschaft tun wolle, soll sie endlich auf die Forderungen der Bauern eingehen und die Streichung der Agrardieselvergütung vollständig zurücknehmen, fordert Straubinger. CDU und CSU haben dazu nun erneut den Druck erhöht und ihre Zustimmung zum Wachstumschancengesetz an den Erhalt der Agrardieselerstattung geknüpft.

„Mittlerweile sehen das selbst Ministerpräsidenten von SPD und Grünen so wie wir, nur die Bundesregierung bleibt weiterhin stur“.

Gründe für eine Fleischsteuer laut Umweltbundesamt und den Grünen Landwirtschaftsministerium:

Umweltbelastung: Die Tierhaltung verursacht Treibhausgasemissionen, braucht Wasserressourcen und Landdegradation. Eine Steuer auf Fleisch könnte dazu beitragen, die Produktion zu drosseln und Ressourcen zu schonen.

Gesundheitsaspekte: Ein hoher Fleischkonsum soll in Verbindung mit verschiedenen Krankheiten, wie zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen und bestimmten Krebsarten stehen. Eine Fleischsteuer könnte Konsumenten zu einer gesünderen Ernährung anregen.

Tierschutz: Mit einer höheren Besteuerung von Fleischprodukten könnten höhere Standards im Tierschutz finanziert werden. Dies könnte sowohl das Wohlergehen der Tiere verbessern als auch die Qualität der Fleischprodukte erhöhen.

Gegenargumente einer Fleischsteuer:

Soziale Ungerechtigkeit: Kritiker weisen darauf hin, dass eine Fleischsteuer sozial ungerecht sein könnte, da sie einkommensschwache Haushalte überproportional belastet.

Berufsgruppen in Gefahr: Eine Verringerung des Fleischkonsums könnte Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, Metzgereien und verwandten Branchen gefährden.

Kultureller Aspekt: Fleisch ist tief in vielen Kulturen und kulinarischen Traditionen verwurzelt. Eine Besteuerung könnte als Eingriff in persönliche Vorlieben und Lebensweisen wahrgenommen werden.

Abschließende Gedanken

Eine Fleischsteuer ist zweifellos ein heiß diskutiertes Thema, das ökologische und gesundheitliche Vorteile verspricht, jedoch auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen birgt. Eine umfassende Diskussion und sorgfältige Abwägung der diversen Interessen und möglichen Folgen ist notwendig, um zu einem Konsens zu gelangen, der sowohl nachhaltig als auch gerecht ist.

Quelle: Moderner Landwirt / Max Straubinger / BMEL

Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv


Entdecke mehr von Moderner Landwirt

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.