Das Drohnenprogramm zur Rehkitzrettung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat den richtigen Nerv getroffen: Insgesamt wurde die Anschaffung von 993 Drohnen mit einem Fördervolumen von insgesamt 3,44 Millionen Euro unterstützt. Eine Abfrage unter Vereinen mit positivem Förderbescheid im Juli 2021 ergab zudem, dass dadurch in der diesjährigen Mahdsaison bis Juli bereits 196 Drohnen eingesetzt wurden und damit etwa 6000 Rehkitze gerettet werden konnten.

Rehkitze werden von ihren Müttern häufig in den dichten Wiesen auf landwirtschaftlichen Flächen versteckt, weil sie im hohen Gras gut geschützt sind: Für den Landwirt sind sie dann aber kaum sichtbar, wenn er das Gras für Futterzwecke mäht. Da die Kitze nicht fliehen, werden sie durch die Mähmaschine häufig schwer verletzt oder getötet. Deshalb werden die Flächen vor dem Mähen abgesucht – am effektivsten geht das mit modernen Drohnen mit Wärmebildkameras.

Kommentar von uns auf den Tweet des BMEL auf Twitter:

Liebes BMEL, zu der Zeit wo die Mähdrescher auf den Feldern unterwegs sind, ist das Reh groß genug um sich selber zu retten. Die Rehkitze sind nur in der Mähsaison auf den Wiesen gefährdet.

Bundesministerin Klöckner: „Unser Programm ist ein voller Erfolg – wir setzen auf effektiven Tierschutz durch modernste Technik. Vor allem sorgen wir durch unsere Förderung dafür, dass diese Technik auch flächendeckend zum Einsatz kommt. Dass dadurch bereits so viele Tiere vor dem Mähtod bewahrt werden konnten, freut mich sehr. Aber auch den Landwirten selbst ist es ein Anliegen, bei ihrer Arbeit die Kitze zu schützen. Zudem ist davon auszugehen ist, dass die Zahl der geretteten Tiere ab dem kommenden Jahr noch steigen wird, wenn alle geförderten Drohnen im Einsatz sind. Danke allen, die sich hier engagieren!“

684 positiv bewilligte Anträge

Das zweistufige Antragsverfahren startete am 19. März 2021 und endete am 30. September 2021 mit der Einreichungsfrist der Auszahlungsanträge. Pro Verein wurden bis zu zwei Drohnen bezuschusst. Aufgrund der großen Anzahl an Teilnehmenden hatte die Bundesministerin das Förderprogramm von drei auf 3,7 Millionen Euro aufgestockt.

BUNDESLANDANZAHL
Baden-Württemberg59
Bayern160
Brandenburg21
Bremen1
Hamburg2
Hessen52
Mecklenburg-Vorpommern13
Niedersachsen149
Nordrhein-Westphalen78
Rheinland-Pfalz32
Saarland9
Sachsen9
Sachsen-Anhalt4
Schleswig-Holstein84
Thüringen11
Summe684

Quelle: BMEL

Bildquelle: LFL / ML-Archiv


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