Zu einem Schadenfeuer erheblichen Ausmaßes mit spektakulärer Rauchentwicklung kam es am Samstagnachmittag 30.07.2022 in Hennef-Rott.

Gebrannt hatten insgesamt 170 Rundballen, davon 130 Strohballen und 40 Ballen „Heulage“, die systematisch in Schichten übereinander gelagert waren (Strohmiete). Das Heu für die Heulage wird mit einem Restfeuchtegehalt von 40-50% geerntet, gepresst und luftdicht in Wickelfolie verpackt. Hierdurch wird es milchsauer vergoren und haltbar gemacht. Heulage dient meist als Raufutter für Pferde.

Die Rauchentwicklung war enorm und aus großer Entfernung sichtbar. Sogar vom Tower des Flughafens Hangelar gab es Rückfragen dazu. Die Bevölkerung wurde daher gewarnt. Hierfür kamen die Warnsysteme Katwarn und Nina zum Einsatz.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die Strohmiete im Vollbrand. Das Feuer drohte auf die Waldfläche einer angrenzenden Böschung überzugreifen. Es wurde daher ein massiver Löschangriff vorbereitet. Dazu wurden von zwei Seiten gleichzeitig insgesamt 6 C-Rohre vorgenommen. Darüber hinaus kam ein Wasserwerfer zum Einsatz. In der Spitze wurden insgesamt 2.100l Wasser pro Minute abgegeben. Dabei benötigte allein der Wasserwerfer 1.200l pro Minute sowie die 6 C-Rohre jeweils ca. 150l Wasser pro Minute.

Bei einem derart hohen Wasserbedarf ist die Wasserversorgung eine Herausforderung. Diese konnte nicht allein durch das vorhandene Hydrantennetz sichergestellt werden. Neben dem Hydranten kamen daher die beiden beim Löschzug Uckerath stationierten Tankwagen zum Einsatz. Diese fuhren im Pendelverkehr zwischen einem weiteren Hydranten und der Einsatzstelle hin und her und sorgten für einen großen Teil der Wasser¬ver-sorgung. Die beiden Fahrzeuge wurden mehrfach aufgetankt und lieferten insgesamt ca. 110.000l (!) Wasser zu. Ein Auftankvorgang am Hydranten dauerte ca. 10-15 Minuten.

Die Tankwagen sind aus Gewichtsgründen mit 9.000l und 12.000l in der Feuerwache Uckerath stationiert. Im Einsatzfall ist eine Befüllung des Tankes bis auf 12.000l bzw. 17.000l zulässig. Beide Fahrzeuge wurden dreimal befüllt, so dass es zu der enormen Liefermenge kam (9+12+12+12)+(12+17+17+17).

Auf Grund des massiven Wassereinsatzes konnte eine Brandausbreitung auf die angrenzende Waldfläche weitgehend verhindert werden. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde das abgelöschte Brandgut per Teleskoplader auseinandergezogen, separiert und an einer vom Hauptfeuer entfernten Stelle weiter abgelöscht. Das abgelöschte Stroh und Heu ist nicht mehr verwertbar und muss entsorgt werden. Den Teleskoplader bediente der 35jährige Junglandwirt bzw. Eigentümer selbst. Später kam ein weiterer Teleskoplader dazu.

Während der mehrstündigen Löscharbeiten war die Straße „Auf den Hähnen“ zwischen Hennef – Rott und Dambroich voll gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr um.

Warum es zu dem Brandausbruch kam, ist völlig unklar. Die Polizei war vor Ort. Einsatzleiter war Stadtbrandinspektor Uwe Faber. 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Hennef

Bildquelle: Freiwillige Feuerwehr Hennef


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