Günther Felßner zieht seine Kandidatur für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers zurück.
„Er stehe nicht mehr zur Verfügung, sagte der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in einer persönlichen Erklärung heute 25.03.2025 in München.
Er begründete den Rückzieher mit breiten Protesten von Umwelt- und Tierschützern gegen seine Nominierung, die am Vortag in einer Aktion auf Felßners Bauernhof gipfelten: Aktivisten der Tierrechtsorganisation „Animal Rebellion“ protestierten direkt auf dem Gelände“. Seine Frau sei völlig verängstigt gewesen.
„Solche kriminellen Aktionen sind Straftaten und haben nichts mit freier Meinungsäußerung oder einem legitimen Protest zu tun. „
Gegen „Animal Rebellion“ wird nun wegen Hausfriedensbruch ermittelt.
Nach einem Aufruf der Umweltorganisation Campact und der Deutschen Umwelthilfe zur Verhinderung von Felßner als Landwirtschaftsminister hatten Tierrechtler der Gruppe Animal Rebellion den Hof des bayerischen Bauernpräsidenten besetzt und ihn und seine Familie öffentlich beschimpft und bloß gestellt.
Joachim Rukwied, war fassungslos vom radikalen Vorgehen der Aktivisten und bedauert diesen Rückzug sehr:
„Es ist völlig unverständlich, dass solche persönlichen Angriffe und Bedrohungen gegen die Familie und das Eigentum eines politisch aktiven Landwirts teilweise gesellschaftlich geduldet werden. Solche kriminellen Aktionen sind Straftaten und haben nichts mit freier Meinungsäußerung oder einem legitimen Protest zu tun. Wir dürfen diesen radikalen Aktivsten nicht durchgehen lassen, dass Sie damit den demokratischen Diskurs noch weiter vergiften. Aktivisten dürfen auch kein Verbandsklagerecht haben. Wer diese Aktionen unterstützt, zerstört unsere Demokratie von innen heraus. Unser Gemeinwesen lebt von den Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, die politische Verantwortung, ob in Parteien, Vereinen oder Verbänden, übernehmen.“
Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) dazu:
„Was für ein schockierendes Ende einer beispiellosen Schmutzkampagne, die gestern in einer Straftat und einem persönlichen Angriff auf die Familie gipfelte. Dies macht wütend und lässt jeden Demokraten fassungslos zurück. Ein toleranter Umgang auch mit Andersdenkenden ist Wesenskern unserer Gesellschaft und unserer Politik. Für ideologisch motivierte Hetze, für Einschüchterungen, Bedrohungen und Übergriffe darf es keinen Platz geben.
Wir haben Respekt vor der Entscheidung von Günther Felßner. Wir bedauern es sehr, dass nun ein ausgewiesener Fachmann und Praktiker nicht mehr für das Amt des Landwirtschaftsministers zur Verfügung steht. Es ist ein trauriger Tag für die Landwirtschaft und auch ein trauriger Tag für unsere Demokratie.“
Der Bundessprecher der FREIEN BAUERN Alfons Wolff hat die Aktion sogenannter Tierrechtsaktivisten auf dem Milchviehbetrieb des bayerischen Bauernverbandspräsidenten Günther Felßner als „vorsätzlichen Hausfriedensbruch“ scharf verurteilt, dessen Rücktritt von der Kandidatur zum Bundeslandwirtschaftsminister allerdings nicht bedauert:
„Herr Felßner ist offensichtlich zu schwach für dieses Amt. Wie soll jemand, der sich schon von ein paar wildgewordenen Veganern einschüchtern lässt, Friedrich Merz erklären, dass Deutschland zum Beispiel das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten nicht ratifizieren darf?“
Jürgen Maurer, Vizepräsident des Landesbauernverbands in Baden-Württemberg und Vorsitzender des Bauernverbands Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems:
„Es zeigt sich leider, dass fähige Persönlichkeiten aus öffentlichen Ämtern gemobbt werden und dabei auch die Privatsphäre und Familie nicht verschont werden.“
„Unsere Demokratie lebt davon, dass sich Menschen engagieren und ihre Meinungen in die Politik tragen. Wenn dies durch kriminelle Aktivisten verhindert wird, sind wir nicht weit von einer Tyrannei entfernt.“
Bauernverbands-Geschäftsführer Helmut Bleher:
„Was für ein Demokratieverständnis herrscht in diesen Kreisen, wenn das Ehrenamt systematisch madig gemacht wird und sich folglich niemand mehr trauen kann, berufsständische Verantwortung zu nehmen, weil er Angst um seine Existenz haben muss?“
„Warum“, so fragen sich Jürgen Maurer und Helmut Bleher, „wird es kriminellen Aktivisten aus der einschlägigen Szene so leicht gemacht, diejenigen unter Druck zu setzen, die dafür sorgen, dass jeden Tag etwas zu essen da ist?“
Quelle: BBV
Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv
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