Der Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e. V., Wendelin Schmücker, fordert mit Nachdruck, dass die Bundesregierung sofort für ganz Deutschland den „guten Erhaltungszustand“ des Wolfes meldet und umgehend ein aktives, bundesweites Bestandsmanagement einführt.
Hintergrund ist unter anderem ein aktueller Bericht („Günstiger Erhaltungszustand erreicht – Union und SPD bewerten Wolf neu“), in dem erstmals beide Regierungsparteien gemeinsam eine Neubewertung des Wolfsbestands fordern und den günstigen Erhaltungszustand in Aussicht stellen.
„Die Koalition aus Union und SPD hat den Wolf neu bewertet – die Daten liegen auf dem Tisch“, so Schmücker. „Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem nicht mehr geredet, sondern entschieden werden muss.“
Der Europäische Gerichtshof hat klargestellt, dass für die Bewertung des Erhaltungszustands vorrangig die Populationsdaten deutscher Wölfe zählen – ergänzt durch eine grenzübergreifende Vernetzung. Genau diese Bedingungen sind längst erfüllt.
Die aktuellen Zahlen belegen: Deutschland verzeichnet über 200 Wolfsrudel, in Westpolen kommen über 150 hinzu – der Schwellenwert für den günstigen Erhaltungszustand ist damit längst überschritten.
Schmücker erklärt:
„Es reicht! Wir fordern jetzt: 1. 2. 3. Unverzügliche Meldung an die EU-Kommission, dass der Wolf deutschlandweit den guten Erhaltungszustand erreicht hat. Sofortiges bundesweites Bestandsmanagement – realistische und rechtssichere Maßnahmen, um den Bestand gezielt zu regulieren – insbesondere dort, wo Herdenschutz längst nicht mehr ausreicht. Keine weiteren Verzögerungen: Worte haben wir genug gehört. Jetzt braucht es Taten.“
Schäferinnen und Schäfer leisten ihren Beitrag – mit Zäunen, Hunden und ständiger Präsenz. Dennoch kommt es weiterhin zu Wolfsrissen, Existenzen stehen auf dem Spiel. Ein aktives Management ist überfällig, nicht zuletzt zur Unterstützung der Weidetierhalter und zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft.
Die offizielle Feststellung des günstigen Erhaltungszustands ist zudem Voraussetzung dafür, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen und somit auf eine rechtssichere Grundlage für Regulierung zu stellen.
Hintergrundinformationen:
• Der Wolf zählt in Deutschland zu den streng geschützten Arten gemäß FFH-Richtlinie und Bundesnaturschutzgesetz. Ausnahmen für Entnahmen sind nur bei offiziell gemeldetem günstigen Erhaltungszustand rechtlich tragfähig.
• Bereits 2024 hat der Europarat den Weg für eine Herabstufung des Schutzstatus auf EU-Ebene geebnet – das eröffnet neue Spielräume für regulierende Maßnahmen.
Schlussfolgerung:
Jetzt entscheidet sich, ob Schäfer und Weidetierhalter weiterhin die Leidtragenden bleiben – oder ob Schutz, Verantwortung und Praxis endlich in Einklang gebracht werden.
Unsere Forderung ist klar:
- Handeln statt Hinhalten
- Meldung.
- Management.
- Rechtssicherheit.
Quelle: Förderverein der Deutschen Schafhaltung e. V.
Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv
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